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Verluste als Argumente – sinnvolle Innenstadtförderung?

Aus dem Altenburger Rathaus hörte man dieser Tage, man müsse den innerstädtischen Einzelhandel vor Verlusten bewahren. Das gilt, wen wundert es, vor allem dann, wenn dieser Umsatz in Nachbargemeinden abwandern könnte. Und dann wird eine Zahl genannt: 18,5 Millionen Euro Umsatzverlust pro Jahr.

Diese Denkweise kann man goutieren oder auch nicht -und die Presse ist mal dieser, mal jener Meinung über das Vorgehen der Stadt Altenburg. Doch was wirklich verwundert, ist die immerwährende Argumentation mit Verlusten, die lediglich statistisch belegbar ist. Eigentlich sollten Innenstadthändler nicht an Verluste denken, sondern an Gewinne. Und eigentlich sollten Stadtverwaltungen dafür sorgen, dass die Menschen aus dem Umland gerne in die Stadt Altenburg kommen und dort möglichst viel Geld lassen.

Die Argumentation mit Negativ-Umsätzen wurde ja ein Altenburg schon häufiger versucht – nur hat sie niemals Sinn gehabt. Das Warenangebot in der Innenstadt ist auf den täglichen Bedarf zugeschnitten – die besten Kunden sind jene, die nicht Auto fahren oder ihren Bedarf lieber von Tag zu Tag kaufen, statt Vorräte einzulagern. Wer etwas Besonderes sucht, kauft dies ohnehin meist weder in Altenburg noch in Nobitz oder Windischleuba, sondern in Leipzig oder im Internet.

Das einseitige und mithin dürftige Warenangebot in der Stadt Altenburg ist eine Tatsache, und es ist nicht einmal sicher, ob sich mit dem Löwenmut einer Neugründung etwas verändern ließe. Aber es ist ebenso sicher, dass durch die „Verlustangst“ von Umsatz an die Nachbargemeinden kein einziger müder Cent mehr oder weniger in die Kassen des innerstädtischen Einzelhandels fließt.

Das Fazit? Die Furcht vor Verlusten ist keine gute Motivation - weder für die Stadt Altenburg noch für den städtischen Handel. Wagnisse und Gewinne sind die Grundpfeiler des kaufmännischen Handelns – und wenn sie gestärkt werden könnten, wäre auch etwas für die Stadt Altenburg erreicht.

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