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Der wundervolle Zauberer von Oz - die gute Hexe des Nordens

Hund, Dorothy und die Gute Hexe


Nachdem Dorothy mit dem Farmhaus im Land der Munchkins (Munchkin Country) glücklich gelandet ist, hat das Farmhaus die Böse Hexe des Ostens begraben. Nun regiert die gute Hexe des Nordens, die Dorothy jene magischen Silberschuhe überreicht, die einst der Bösen Hexe des Ostens gehörten. Sie sind sehr wichtig für Dorothy, ab das weiß sie jetzt noch nicht.

Aufführung:
Grundschüler der ersten bis vierten Klasse der Freien Grundschule Altenburg – auf der Bühne des Theaters der Stadt Altenburg aufgeführt in einer Bearbeitung als Musik- und Tanztheater.

Künstlerische Leitung Anna Leis.
Regie und Texte: Annett Seidel.
Choreografie: Mandy Bergmann.
Musik, Lieder, Arrangements: Maria Ines Drafehn.

Bilder © 2012 by rosinentexte.de, altenburg, thüringen.

Künstlerische Vorstellungen Nebensache, Hauptsache Unterhaltung?

Vermutlich wird vielen Altenburgern diese Äußerung des OB-Kandidaten Peter Müller zur gegenwärtigen Krise des örtlichen Theaters auf der Zunge zergehen:

Ohne Mehreinnahmen durch attraktive, vom Publikum besuchte Vorstellungen geht es nicht.


Das hört man gerne, auch als Neubürger. Wer hätte nicht gerne attraktive Veranstaltungen? Nun handelt es sich beim Altenburger Theater allerdings nicht um eine Vergnügungsstätte, sondern um ein Kulturhaus, das hoch subventioniert wird. Aus dieser Sicht ist der nächste Satz des Kandidaten äußert interessant:

Dabei sollte die Verwirklichung der künstlerischen Vorstellungen des Intendanten zweitrangig sein.


Habe ich das richtig gelesen? Ja, habe ich. Die künstlerischen Vorstellungen des Intendanten sind also Nebensache. Fragt sich, warum der Kandidat überhaupt noch „des Intendanten“ gesagt hat.

Wessen künstlerische Vorstellungen sollten denn bitte schön an die Stelle gesetzt werden? Die eines Vergnügung- und konsumorientierten Theaterpublikums? Dafür ist ein hoch subventioniertes Theater nun wirklich zu schade, meint der Pflasterstolperer.

(Die Zitate entnahm ich "Kultur Lokal" der Ortszeitung OVZ, Online auch bei Altenburg TV)

Sinnvolle Argumente für das Altenburger Theater?

Je mehr Leute man trifft, umso vielfältiger werden die Meinungen, die man hört. In Altenburg geht es ja (wenigstens vorgeblich) oft um „die Kultur“, und als „die Kultur“ wird vom traditionsbewussten Altenburger „das Theater“ verstanden.

Ist „Die Kultur“, denn „das Theater“? Natürlich nicht. Und was ist „das Theater“? Etwas, das man so lange aufbraucht, bis man die Substanz weggefressen hat und man es sich wirklich nicht mehr leisten kann?

Die Stadt muss Klartext reden: „Wenn wir das Theater in der bisherigen Form erhalten wollen, dann …“ hier erwartet man bessere Antworten, als diejenigen, die der Plasterstolperer bisher hören konnte. Man kann nicht alles konsumieren, gerne haben wollen und einfordern, ohne etwas dafür zusätzlich zu leisten.

Würde man sagen „wir brauchen das Theater, um …“

1. Als Stadt für den Tourismus zu werben.
2. Kulturbeflissene aus ganz Thüringen anzuziehen.
3. Einen namhaften Beitrag zur deutschen Theaterkultur zu leisten.
4. Unsere Jugend hautnah an die Kultur des Theaters heranzuführen.
5. Als Bildungs- und Diskussionsstätte.

Dann, ja dann wäre etwas verständlicher, warum man das Theater braucht. Dann dürfte man vielleicht auch die Frage stellen, wie viele Bürger nach Altenburg ziehen, um das Theater in der Nähe zu haben und wie viele fortziehen, obgleich es das Theater gibt.

Halten wir fest: Es ist schön, hier ein Theater zu haben. Aber das Theater ist nicht zum „Aufbrauchen“ da, wie denn die Stadt überhaupt ganz und gar nicht zum „Abwohnen“ bestimmt ist. Fragt sich, wie man eine lebendige Kulturstadt Altenburg unter Einbeziehung des Theaters zustande bringt – bestimmt nicht, indem man das Altenburger Theater als Heiligtum verehrt.