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Künstlerische Vorstellungen Nebensache, Hauptsache Unterhaltung?

Vermutlich wird vielen Altenburgern diese Äußerung des OB-Kandidaten Peter Müller zur gegenwärtigen Krise des örtlichen Theaters auf der Zunge zergehen:

Ohne Mehreinnahmen durch attraktive, vom Publikum besuchte Vorstellungen geht es nicht.


Das hört man gerne, auch als Neubürger. Wer hätte nicht gerne attraktive Veranstaltungen? Nun handelt es sich beim Altenburger Theater allerdings nicht um eine Vergnügungsstätte, sondern um ein Kulturhaus, das hoch subventioniert wird. Aus dieser Sicht ist der nächste Satz des Kandidaten äußert interessant:

Dabei sollte die Verwirklichung der künstlerischen Vorstellungen des Intendanten zweitrangig sein.


Habe ich das richtig gelesen? Ja, habe ich. Die künstlerischen Vorstellungen des Intendanten sind also Nebensache. Fragt sich, warum der Kandidat überhaupt noch „des Intendanten“ gesagt hat.

Wessen künstlerische Vorstellungen sollten denn bitte schön an die Stelle gesetzt werden? Die eines Vergnügung- und konsumorientierten Theaterpublikums? Dafür ist ein hoch subventioniertes Theater nun wirklich zu schade, meint der Pflasterstolperer.

(Die Zitate entnahm ich "Kultur Lokal" der Ortszeitung OVZ, Online auch bei Altenburg TV)

Altenburger OB-Kandidat Peter Müller: 10 Punkte für wen?

Ich hab es geahnt – die "10 Punkte für ABG“, die der Kandidat Peter Müller vorlegte, falls er Oberbürgermeister der Stadt Altenburg werden sollte, sind ziemlich inhaltslos.

Müller bleibt im Allgemeinen und beginnt, wie gewohnt, mit dem Atmosphärischen: „Transparenz und Bürgerfreundlichkeit“ wolle er bei der Stadtverwaltung durchsetzen, heißt es in Punkt eins. Das ohnehin bereits überstrapazierte Ehrenamt kommt auf Platz zwei, und auch wird wieder das „Atmosphärische“ betont: „Unterstützung und Wertschätzung“ soll es bekommen, dieses Amt ohne Ehre. Das hätten wir als Bürger gerne zwei Nummern konkreter.

So geht es gerade weiter: „Wertschätzung aller Generationen“, „Fairness für Altenburg“, "ür eine moderne Stadtentwicklung" … und so weiter.

Was soll der Bürger damit anfangen? Und wie werden die Kernfragen beantwortet, die Altenburg bewegen: Die überfällige, aber fast unfinanzierbare Sanierung der Innenstadt von der Teichstraße bis zur Moritzstraße (und das ist nur das, was mir gerade einfällt), die wirtschaftliche Innenstadtentwicklung und vor allem der für Altenburg unerlässliche Tourismus. Dazu Kindergärten, Schule und Bildung – das alles fehlt in den zehn Punkten. Stattdessen heißt es „wir brauchen die Jungen wie die Alten“ oder „Kultur ist auch Bildung“. Sicher ist „Kultur auch Bildung“, aber vor allem ist Ausbildung Bildung. Und die Jungen? Sie werden in die Welt gehen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Ich bedaure es selbst sehr – aber was soll sie bitte in der Stadt halten?

Mag sein, dass man auch auf diese Weise Oberbürgermeister werden kann. Aber wer fühlt sich davon wirklich angesprochen?

Der Bürgermeisterkandidat kommt mit Flyern

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Mitbürger – aber ich messe Menschen daran, wie Sie antreten im Vergleich zu dem, was sie dann wirklich tun. Ja, und ich lausche gespannt darauf, welche revolutionäre Konzept der Herr Bürgermeisterkandidat von „Pro Altenburg“, Peter Müller, denn nun wohl vorlegen wird.

Nun, wir werden es demnächst in unseren Briefkästen wiederfinden. Der Kandidat versendet Flyer an uns alle. Es ist nur erstaunlich, dass dieser Kandidat schon mehrfach [1] von der örtlichen Zeitung zu seinem Programm befragt wurde, sich aber immer im Allgemeinen aufhielt. Jetzt will er „Vergessenes ergänzen, nicht Gewolltes streichen.“ Ei potz – war das etwa alles? Will er damit Wähler hinter dem Ofen hervorlocken? Nun, demnächst mehr in Ihrem Briefkasten, Bürgerinnen und Bürger. Mal sehen, ob es dann etwas gewichtiger wird, was der Kandidat uns zu sagen hat.

Der Pflasterstolperer schrieb vor einiger Zeit:
Ein neuer Kandidat hat sich ins Rennen gebracht, von dem viel zu lesen war – doch obgleich die örtliche „Osterländer Volkszeitung“ seiner Kandidatur viel Raum widmete, blieben seine Aussagen und Kritiken im „Atmosphärischen“ hängen