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Müll im Zentrum des Tourismus?

Hier steigen Touristen aus
Seit dem Wochenende liegt nahe der Tiefgarage Rossplan in der Schmöllnschen Straße ein riesiger Sperrmüllhaufen unbekannten Ursprungs - offenbar hat man den Müll bei Nacht und Nebel abgelagert. Niemand hat’s gesehen. Der Haufen war noch etwas umfangreicher - doch offensichtlich fand jemand am Altholz gefallen, an den offenkundigen Überbleibseln eines Haushalts allerdings nicht.

Mittlerweile dürften etliche Mitarbeiter der Stadt, aber auch andere Personen der Verwaltung daran vorbeigefahren sein - es ist fast unmöglich, ihn nicht zu bemerken.
Kein schöner Anblick ...

Die Ablagerung liegt nicht irgendwo. Die Haltestelle für Touristenbusse, die ebenso die Haltestelle für Linienbusse, die Einfahrt zum Parkhaus Rossplan - alles gehört irgendwie zum Tourismus in Altenburg.

Die Frage wäre ja nun: Muss die Stadt erst in langwierigen Verfahren die Kompetenzen klären, oder lässt sich so ein offenkundiges Problem vielleicht auf „kleinen Amtswegen“ beseitigen?

Werbegemeinschaft zeigt: Altenburg kann es

Die Frühlingsnacht in Altenburg – das ist ein Fest der besonderen Art, in der Altenburg auflebt. Zwar ist es noch zu früh für eine genaue Analyse, aber der Pflasterstolperer hat sich doch ein wenig umgehört und ist zu dabei zu Erkenntnissen gekommen:

1. Um sich in der Stadt zu treffen, muss man Anlässe schaffen. Den Menschen hier in Altenburg ging es nicht darum, Sensationen zu erleben, sondern um einander hier in einer lauen Frühlingsnacht zu begegnen.
2. Es zahlt sich aus, auf die Kunden einzugehen. In der Frühlingsnacht wussten viele Altenburger Geschäftsleute und Gastronomen plötzlich, wie man mit Kunden umgeht – trotz des Andrangs blieb man freundlich und gelassen. Fragt sich natürlich, warum das nicht immer so sein kann.
3. Altenburg ist eine Stadt, die vom Umland lebt – und vom kleinen wie vom großen Tourismus. Merkwürdigerweise wird dies viel zu wenig betont, wenn man Politikern zuhört. Ein Altenburg ausschließlich für die Altenburger mit musealem Charakter? Das kann eigentlich nur schiefgehen.



Interessant war vor allem, dass alles fast ohne „Attraktionen“ ging – ein vereinzelter Feuerschlucker und ein paar Trommler – das war es schon. Es muss also nicht immer teuer sein, Menschen in die Stadt zu ziehen.

Viel Licht fällt bei solchen Gelegenheiten auch auf andere Altenburger Attraktionen: die Altenburger Kultur nur für Altenburger? Sollte sie nicht weit hinausstrahlen ins Land, und Menschen in Massen anziehen, statt regional zu verkümmern? Und immer wieder dieselbe Frage: Will sich Altenburg nun endlich dem Tourismus stellen, oder will man die Touristen lieber draußen sehen als drinnen? Ein paar Fragen bleiben noch - trotz des Erfolgs.

Altenburger Ärzte und – und ihre „Schwestern“

Die Aufgabe des Arztes ist es, zu diagnostizieren, zu lindern und zu heilen. Die gesamte Organisation ihrer Praxis liegt hingegen in den Händen einiger Damen, die sich hier im Osten gerne mit „Schwester“ ansprechen lassen.

Mindestens ein Teil dieser Damen hat offenbar dies im Kopf: „Wie schütze ich meinen Arzt vor Patienten“. Dazu kommt dann noch: „Neue Patienten darf es gar nicht geben, weil sowieso nur alle Leute wegziehen – Leute, die hierher ziehen und hier leben wollen, gibt es nicht.“

Nun fragt sich natürlich, wie diese Einstellung, die den Damen ja von irgendwoher „eingeimpft“ sein muss, wohl herrühren mag. Ist es Ost-Mentalität? Sind darin Reste des Versorgungsstaates „DDR“ erkennbar? Ist es das persönliches Unvermögen, sich auf "Service" statt "Versorgung" einzustellen?

Im Grund eist die Frage müßig, denn diese Einstellung muss verschwinden, wenn man eine auf die Welt ausgerichtete Skat- oder gar Barbarossastadt sein will. Mit anderen Worten: Auch Arztpraxen tragen zum Ansehen einer Stadt bei. Etwas deutlicher gesagt: Wir sind in Altenburg/Thüringen nicht mitten im Busch von Mpumalanga, wo man froh sein muss, einen Arzt (udokotela) zu finden. Eine gewisse Zivilisation nach europäischem Standard darf man also voraussetzen.

Besonders viel Licht fällt dabei auf die Arztpraxis als Servicestation. Denn was der Altenburger gewohnt ist, ist für den Neubürger oder Touristen nicht akzeptabel – und wenn bedeutende Bürger (das sind Ärzte nun einmal) ihre Praxis nicht weltoffen führen, dann fällt das auf die Stadt als Ganzes zurück. Vielleicht sollte sich der Altenburger Gemeinderat einmal darum kümmern?

Altenburger Tourismus: Freundliches, zuvorkommendes Personal zählt

Ich schreibe Ihnen immer nur, wo ich gut gegessen habe und zuvorkommend behandelt wurde – oder sagen wir mal, wenigstens leidlich zuvorkommend. Gaststätten, Ladengeschäfte und Lokale, in denen ich schlecht behandelt wurde, kommen in diesem Journal namentlich nicht vor – sie werden anonymisiert.

Ganz generell lässt sich sagen: Schnippisches und selbstherrliches Personal werten auch ein gutes Lokal oder ein herausragendes Handelangebot ab. Es wäre sicher sinnvoll, wenn die Altenburgerinnen und Altenburger dies ein wenig berücksichtigen würden. Wer von Fremden und Einheimischen lebt, darf nicht einseitig den bereits bekannten, einheimischen Kunden und Gästen betont familiär gegenübertreten und den Fremden oberflächlich und leder gelegentlich leicht nassforsch.

Zu loben ist hier übrigens der Altenburger Markt – gleichbleibend freundliche Marktbeschicker, die auch bereitwillig Auskunft geben.