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Michael Wolf wieder OB in Altenburg

Die OB-Wahl in Altenburg ist gelaufen – und sie hat einen strahlenden Sieger: Michael Wolf kann nun seine dritte Amtszeit antreten. Mit 61,7 Prozent der abgegeben Stimmen erreichte er ein für die gegenwärtigen Altenburger Verhältnisse hervorragendes Ergebnis. Sein Herausforderer, der Altenburger Friseur Peter Müller, errichte mit 38,3 Prozent zwar ein respektables, aber eben nicht das gewünschte Ergebnis.

Die Ergebnisse wurden offenbar so stark nachgefragt, dass der Server von ABG-net zeitweilig nur schwer erreichbar war. Möglicherweise war dafür der „Wahl-Krimi“ verantwortlich, den sich die Kandidaten bei der gleichzeitig stattfindenden Landrats-Stichwahl lieferten – zeitweilig lagen die Kandidaten weniger als 10 Stimmen auseinander. Am Ende siegte die Kandidatin der Linkspartei, Michaela Sojka. Bei der Abstimmung über den zukünftigen Landrat ging es nach Insiderinformationen weniger darum, welcher Partei dieser angehören würde, sondern ob er eher dem Land oder der Stadt zuneigen würde. Der bisherige Amtsinhaber, der parteilose Kandidat Sieghardt Rydzewski (Ex-Lehrer, Ex-SPD), galt als „landfreundlicher“ Kandidat.

Kinkerlitzchen und Kleinkariertes vor der OB-Stichwahl

Keine Wahlempfehlung der CDU zur OB-Wahl in Altenburg – das ist gut so, keine Wahlempfehlung der Linkspartei – das empfiehlt sich auch. Wundersamerweise gibt es aber eine merkwürdige Wahlempfehlung des Ex-Linkskandidaten Michael Sonntag, der neuerdings für den konservativen, aus dem Umfeld der Christdemokratie stammenden Kandidaten Peter Müller (seit einiger Zeit Pro Altenburg) votiert. Sonntag argumentierte vor allem mit dem „Niedergang der Kanalstraße“, den er offenbar dem OB anlasten will. Linkslastig klingt auch die Argumentation, „in der Altstadt würde mehr verfallen als saniert werden“, was so nicht stichhaltig ist– und dort, wo es stimmt, sollten sich die Altenburger Privatinvestoren und Geschäftsleute mal an die Nase fassen: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“. Einige Bürger scheinen dies noch nie gehört zu haben, aber ich verrate Ihnen, wo es steht: im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Es wäre gut, es zu lesen, statt die Ideologien alter Zeiten wieder auszukramen aka „der Staat ist für alles zuständig“.

Kleinkariert und lästig: Querelen in der Werbegemeinschaft

Das Ärgernis Nummer eins in der Stadt ist gegenwärtig die Propaganda via YouTube der Werbegemeinschaft Altenburg, durch die seither ein tiefer Riss geht. Das Thema ist noch lange nicht begraben, weil es über die Wahl des OB in Altenburg hinausreicht. Die Frage ist, als wessen Anwalt sich die Werbegemeinschaft eigentlich fühlt – und das ist keinesfalls parteipolitisch gemeint, sondern trifft jeden Bürger der Stadt.

Altenburg und Denkmalsschutz - zu Tode schützen?

Blieben noch „die“ Denkmalsschützer, die ebenfalls Propaganda gegen den gegenwärtigen OB machen. Auch sie sollten sich besinnen, dass der Fremde, der Altenburg besucht, heute (und nicht in 20 Jahren) ein halbwegs intaktes Stadtbild sehen möchte, unabhängig davon, ob alle Baudenkmäler erhalten werden können oder nicht. Altenburg darf nicht zu Museumsstadt mit „inneren Schätzen“ verkommen, die äußerlich kaum etwas hergeben.

Klare Ansagen: Weg mit der Selbstgefälligkeit

Der Rat des Plasterstolperers aus vollem Herzen und uneigennützig an alle Bürger und Mandatsträger: Hören Sie auf mit den Spitzfindigkeiten, der Besserwisserei und der Selbstgefälligkeit. Die Zukunft liegt unmittelbar vor Ihnen, nicht hinter Ihnen und nicht in weiter Ferne.

Wir alle gestalten den Weg Altenburgs nicht vorrangig für uns selbst und die Gegenwart, sondern für die kommenden Generationen und ihre Zukunft in der Stadt. Wer das nicht einsieht, sollte überprüfen, ob er dem Amt oder Mandat gerecht wird, das er ausübt.

Keine Empfehlung der CDU zur OB-Stichwahl – gut so

Die Altenburger CDU würde sich einen Bärendienst erweisen, wenn sie den Kandidaten für die OB-Wahl von Pro Altenburg, Peter Müller, unterstützen würde. Dabei geht es, wie der CDU-Chef André Neumann er OVZ sagte, nicht darum, den „Erzrivalen“ zu schädigen, sondern darum, eigenständige CDU-Politik im Stadtrat zu machen.

Doch Erzrivale hin – Erzrivale her – Peter Müller hat die Konservativen der Stadt in zwei konservative Lager gespalten, und beide Lager liegen gegenwärtig im Grabenkampf miteinander. So ist es nur konsequent, dass sich die CDU zurückhält, wenn es um eine Wahlempfehlung geht. Mehrheiten in Sachfragen werden sich immer erreichen lassen, wenn Populismus einerseits und Ideologie anderseits „außen vor“ gelassen wird.

Sicher ist vor allem dies: Pro Altenburg muss sich im Stadtrat erst noch beweisen – und da wird sich zeigen, was man wirklich kann und wo man nur von Lippenbekenntnissen lebte. In zwei Jahren werden wir mehr darüber wissen.

Kommentar zur OB-Wahl in Altenburg: Niederlage für Konservative

OB-Wahl in Altenburg: Konservative teilen sich die Stimmen – eigentlich eine Niederlage

Die Konservativen in Altenburg haben eine Niederlage erlitten: Nachdem Peter Müller seine Partei „Pro Altenburg“ gründete, standen sich zwei konservative Parteien gegenüber: Pro Altenburg als neokonservative Stadtgruppierung einerseits, und die CDU als Vertreterin der Altkonservativen andererseits. Allerdings wird damit das Potenzial konservativer Wähler kaum größer, und genau das ist gestern bei der OB-Wahl deutlich geworden.

Man mag darüber streiten, warum der Amtsbonus von Michael Wolf nicht ausreichte, um sich im ersten Wahlgang durchzusetzen – doch das sind Spekulationen. Wer jemals in einer hervorgehobenen Position war, der hat schon erfahren, dass man sich nicht nur Freunde macht, wenn man weiß, was man will und dies auch durchsetzt – und zudem: Auch in bedeutenderen Städten als Altenburg gewinnen die Amtsinhaber nicht immer im ersten Wahlgang.

Wie bekannt, ist Altenburg in einer schwierigen Lage, und die Altenburger selbst sind eher Menschen, die das Bestehende zementieren wollen als sich das Neue zu wünschen. Gegen diese Haltung spricht, dass sich das Bestehende auf Dauer nicht konservieren lässt und die Zukunft auch vor Altenburg nicht haltmacht. Ein starker Oberbürgermeister, der auch von seinen Widersachern unterstützt würde, wäre deshalb wünschenswert.

Selbst diejenigen unter uns, die schon etwas älter sind, dürfen sich vor der Zukunft nicht verschließen: Sie gehört nicht den Stillen, den Hasenfüßen, den Ja-Sagern, sondern jenen, die mutig in die Zukunft hinausschauen – ich hoffe, dass die Mehrheit in Altenburg am Ende so denkt.

OB-Wahl: Stichwahl zwischen Michael Wolf und Peter Müller

In Altenburg standen vier Kandidaten zur Wahl: Amtsinhaber Michael Wolf (SPD) trat gegen zwei konservative Widersacher, das EX-CDU-Mitglied Peter Müller (jetzt: Pro Altenburg) und André Neumann (CDU). Die Partei „Die Linke“ schickte den weitgehend unbekannten Kandidaten Michael Sonntag ins Rennen. Sieht man die Lager an, so verfügen die eher „linksgerichteten“ Parteien (SPD, „Die Linke“, Grüne) über ein Wählerpotenzial von gegen 60 Prozent, die Konservativen (CDU, FDP) über ein Potenzial von etwa 40 Prozent.

Interessant war, dass die Ergebnisse der OB-Wahl das Verhältnis dieser Stimmen in etwa widerspiegelte. OB-Wahlen sind zwar keine Parteiwahlen, aber in der politisch kontroversen Skatstadt Altenburg kann dennoch davon ausgegangen werden, dass der politische Wille sich auch im Wahlergebnis des Oberbürgermeisters niederschlägt. Dies schieint der Fall gewesen zu sein: Bei relativ geringem Zugewinn des konservativen Lagers erreichte der Amtsinhaber Michael Wolf im ersten Wahlgang nahezu 46 Prozent (45,9) der Stimmen. CDU-Kandidat Andé Neumann kam auf 19,4 Prozent und Pro-Altenburg-Kandidat Peter Müller erreichte 23,4 Prozent – gemeinsam kamen sie also rechnerisch auf 42,8 Prozent, was wieder in „Lagern“ gemessen einen moderaten Anstieg bedeutet. Abgeschlagen auf Platz vier landete Michael Sonntag (für „Die Linke“) mit 11,2 Prozent.

In der Skatstadt blickte man vor allem gespannt auf Platz zwei: Hier war ein Duell zwischen André Neumann und Peter Müller erwartet worden, das Müller im Endspurt deutlich gewann.

Die Stichwahl steht also an: Sie wird Michael Wolf gegen Peter Müller heißen.

Daten und Fakten aus Internet-Quellen, unter anderem Wikipedia, und OVZ.

Bürgermeisterwahl: Peter Müller (Pro Altenburg) wird Zweiter

Als „ein ganz tolles Ergebnis“ bezeichnete der OB-Kandidat Peter Müller sein Abschneiden bei der OB-Wahl in Altenburg. Mit 23,4 Prozent stach er dabei den CDU-Kandidaten André Neumann aus, der ja ursprünglich im gleichen Lager kämpfte wie Müller und der heute als eigentlicher Wahlverlierer gilt.

Doch so überraschend ist Müllers zweiter Platz nun doch nicht, denn wenngleich man dem Kandidaten Peter Müller Populismus vorwerfen kann, so hat er seinen Aufstieg doch schlau eingefädelt. Es dürfte ja keine Frage sein: Altenburg ist nicht gerade eine CDU-Hochburg, und die Partei selbst ist in der Skatstadt nicht in bestem Zustand – das fiel dem Pflasterstolperer bereits auf, bevor „Pro Altenburg“ von Müller gegründet wurde. Insofern repräsentiert das Ergebnis von Peter Müller (23,4 Prozent) mal gerade etwas über dem, was die Hälfte der konservativen Wählerschaft in Altenburg ausmacht – die andere, etwas schwächere Hälfte (19,4 Prozent) ging an André Neumann.

Als „Gründungsmütter“ der Gruppierung „Pro Altenburg“ können die „Freien Wählervereinigungen“ einerseits (nach Baden-Württembergischen Vorbild) und die regionalen Protestparteien (z. B. Schill-Partei, Hamburg) andererseits gezählt werden. Peter Müller hat den Namen nicht ungeschickt gewählt, denn wenn seien Partei „Pro Altenburg“ heißt, wird suggestiv unterstellt, dass man die „bessere“ Altenburger Partei ist.

Bleibt zu sagen, wie das Ergebnis für den Amtsinhaber ausfiel: Michael Wolf erhielt bei der gestrigen Wahl 45,9 Prozent der Stimmen und tritt damit gegen Peter Müller zur Stichwahl an. Er kündigte an, auch in den verbleibenden Tagen bis zur Stichwahl die Sachthemen in den Vordergrund zu stellen.

Zitat Müller: OVZ

Die OB-Wahl in Altenburg: Es bleibt spannend

Altenburg wählt morgen den Oberbürgermeister – und steht damit nicht nur vor einer „ganz gewöhnlichen Wahl“, sondern auch vor der bei Bürgermeisterwahlen nicht unüblichen Entscheidung, ob man dem Amtsinhaber wählen soll, denn man ja immerhin kennt, oder einen neuen Mann in das Amt eben soll, von dessen möglicher Amtsführung man noch recht wenig weiß.

Nun sagt man ja, „Gibt der Herr ein Amt, dann gibt er auch Verstand“, doch dieser Spruch stammt noch aus Zeiten, als das Amt nicht so kompliziert war wie heute. Wer heute das Amt eines deutschen Oberbürgermeisters bekleidet, sollte schon ein wenig von der Materie verstehen – wenn Sie mich fragen.

Ein Blick zurück auf den Wahlkampf? Mir war er einen Tick zu populistisch. Altenburg steht vor anderen Herausforderungen als der, was man mit dem Hundekot macht. Die Bürger sollten wissen, dass die Entscheidungen, die heute gefällt werden, morgen ihr Leben beeinflussen werden – und damit auch über ihr persönliches Wohlergehen entscheiden.

Kandidaten sollen und dürfen Visionen von einer besseren Zukunft der Stadt haben – das ist ihr gutes Recht – aber es wäre auch schön gewesen, wenn diese Visionen wenigstens ein wenig mit Fakten unterlegt worden wären – und das war eben vielfach nicht der Fall.

Wie jeder freie Journalist kann ich nur meine Meinung sagen – und keine Wahlempfehlung geben, außer einer: Gehen Sie bitte zur Wahl – sonst ist Ihre Stimme verloren.

Oberbürgermeister: Gehen Sie bitte zur Wahl

Werbung für die Wahl und die Stadt: OB Wolf verteilt Altenburger Ziegenkäse


„Gehen Sie bitte zur Wahl“ - dies gab der Altenburger Oberbürgermeister Michael Wolf den Bürger mit, die den Altenburger Bauenrmarkt nutzten, um in der Skatstadt einzukaufen und die vielfältigen Angebote für Ohren, Augen, Nasen und Gaumen zu bestaunen. Oberbürgermeister Wolf (SPD) stellt sich zur Wiederwahl, trifft aber in diesem Jahr neben den Konkurrenten von CDU und Linkspartei auch auf den Kandidaten der neuen Gruppierung „Pro Altenburg“, die sich als eine Art „Freie Wählervereinigung“ vor Kurzem von der CDU abgespaltet hatte. Auf dem Bild sieht man ihn beim Verteilen von Altenburger Ziegenkäse.

Hat OB-Kandidat Müller einen Plan für Altenburg?

Der OB-Kandidat Peter Müller wollte es genau wissen und fragte die Altenburger nach ihren Wünschen. Das kling zunächst gut, weil es Bürgernähe suggeriert, ist aber im Prinzip aus mehreren Gründen bedenklich.

Der erste Grund liegt in der oft beobachteten „Rückwärtsgewandtheit“ der Altenburger Bürger. Befragt man sie, wollen sie am liebsten alles so, wie es immer war, nur etwas komfortabler. Der zweite Grund liegt darin, dass eine gewisse Weitsicht nötig ist, um über den Tag hinauszuschauen – eine Stadt muss man entwickeln, nicht einbalsamieren lassen.

Was also erfuhr Herr Müller von „seinen Wählern“? Da wäre eine „mangelnde Ordnung und Sauberkeit“, die der Pflasterstolperer nirgendwo feststellen kann, wo Innenstadtgegenden permanent bewohnt sind. Sie tritt vor allem dort auf, wo die Innenstadtsanierung – aus welchen Gründen auch immer – auf der Stelle tritt. Aber das Thema trifft offenbar den Nerv der Müller-Wähler, die nur den Zustand sehen, aber nichts über die Ursachen wissen wollen.

Widersprüche zwischen Kernstadt und Wohngebiet "Nord"

Wie korrespondiert dieser Wunsch nun mit der altbackenen Überzeugung, man müsse die im Sozialismus entstandenen Wohngebiete um jeden Preis erhalten? Weniger Abriss mag eine populäre Forderung sein, sie trifft aber nicht die Situation von Altenburg. Mehr Konzentration auf die Kernstadt ist nötig, und die Wohngebiete „draußen“ sollten richtigerweise nach und nach auf ein vertretbares Maß gestutzt werden. Wenn sich das Alltagsleben in einer kleinen Stadt erst einmal in solche Wohngebiete wie „Nord“ verlagert hat, ist es schwer, die Kernstadt überhaupt wieder zu beleben –und leider ist dies in Altenburg längst der Fall.

Problematisch ist auch die Forderung, die „Gegend um den großen Teich“ noch mehr zu fördern – angeblich auch wegen der Touristen, denn Tourismusplaner sollen einbezogen werden. Offenbar glaubt Herr Müller in vollem Ernst, die Gäste kämen wegen des „Großen Teichs“ nach Altenburg.

In einem Punkt hat der Kandidat sicherlich recht: Bürgernähe im Rathaus ist im Grunde genommen ein Meilenstein der städtischen Politik, und in einer Stadt mit überalterter Wohnbevölkerung würde es sich gut machen, mehr Bürgernähe zu praktizieren. Doch alleine damit punkten zu wollen, ist lächerlich.

Ein Plan für Altenburg aber kein zukunftssicherer Plan

Ob Peter Müller überhaupt eine Perspektive für Altenburg hat? Das Wahlprogramm ist lang, wirkt aber ein wenig „aus allen Ecken zusammengekehrt“. Gerade bei der Stadtentwicklung schimmert überall die Uneinheitlichkeit durch: Müller will Gebäude in den öden Siedlungen „auf der grünen Wiese“ erhalten, und schlägt zugleich einen Abriss von Innenstadtwohnungen vor – das ist, mit Verlaub, keine Planung, sondern ein Gefälligkeitsgeschenk an die Bewohner der Gebiete Nord und Südost. Ebenso ist es bei der Architektur: Müller beabsichtigt, Architekten einzuladen, um eine „zeitgemäße Architektur“ für die Innenstadt zu finden – was immer er damit meint. Zugleich aber will er sich bei den Bewohnern von Nord- und Südost beliebt machen, die in einer schrecklich öden Architekturlandschaft leben.

Zeitgemäße Architektur - schöne Forderung, aber wer zahlt?

Abermals mit Verlaub: Was ist denn bitte eine „zeitgemäße Architektur“? Wer wirkliche Zeitdokumente bauen will, braucht dazu Bauherren, die mehr ausgeben wollen als die üblichen Baukosten – und der Bauherr wird dann Mieter finden müssen, die bereit sind, für „das schönere Altenburg“ auch zu bezahlen. Da fragt sich nicht nur der Pflasterstolperer, wie das funktionieren soll.

Sie wollen das Programm selbst beurteilen? Bitte: Hier ist es.

Außer Angriffen fällt den OB-Herausforderern nicht viel ein

Schlechte Lage - kein Investor



Dem Bürgermeisterkandidaten der Stadtrats-Gruppierung „Pro Altenburg“, Peter Müller, droht offenbar das Pulver auszugehen, seit Amtsinhaber Michael Wolf sein Programm vorgestellt hat. Doch der Plasterstolperer will gar nicht parteiisch sein – denn dem CDU-Kandidaten André Neumann fällt auch nichts dazu ein, außer solchen Albernheiten:

Wenn ich ein Problem wahrnehme oder es mir zugetragen wird, werde ich es als Altenburgs Oberbürgermeister sofort lösen


Vielleicht kann man ja in der Provinz mit solchen Flachheiten punkten, aber von politischer Weitsicht zeugt es nicht, den Ball so flach zu halten.

Doch zurück zu Peter Müller: Offenbar glaubt er, dass der Haushalt der Stadt unendlich groß ist und dass der OB von Altenburg ganz alleine bestimmt, was in der Stadt passiert – und dies trotz genauer Kenntnisse der Situation, denn schließlich weiß der Altenburger Friseur als Ex-CDU-Stadtrat genau, wie eng der finanzielle Spielraum der Stadt ist.

Ja und nun? Nun werden ein paar Innenstadtthemen angeschnitten, mit denen kein Blumentopf zu gewinnen ist. Die Ruine des einmaligen Konsum-Kaufhauses? Sicher, das Gebäude ist ganz nett, liegt aber nach heutiger Sichtweise „weit vom Schuss“. Städtebauliche Schätze? Dem Herrn Müller darf man raten, einmal zu Fuß von seinem Salon zum großen Teich oder über die Moritzstraße zum Markt zu gehen. Dort könnte er sehen, wo noch „städtebauliche Schätze“ zu heben wären, falls man einen Mäzen findet. Die Pauritzer Straße? Ja, wen interessiert denn die? Altenburg ist kein Museum, und man braucht außerhalb der unmittelbaren Innenstadt auch keine neue „Altstadtarchitektur“, zumal sich kaum ein Tourist in diese Gegend verirrt. Man könnte sagen: So geht es gerade weiter. Da führt der OB-Kandidat Müller vollmundig das „gewachsene Altenburger Stadtbild“ an – ja welches denn nun, bitte schön? Darf eine Stadt nicht auch anders wachsen als bisher? Will der Kandidat das ganze Altenburger Kernstadtgebiet in eine Museumsstadt verwandeln? Rund um die Brüderkirche sieht es so schlimm aus wie nahezu überall in Altenburg - da freut man sich über jedes Gebäude, das wenigsten äußerlich einen erträglichen Eindruck macht.

Übrigens ähnelt die Kritik der CDU am OB-Wahlkampf des Amtsinhabers der Kritik von Pro Altenburg mindestens in der Überschrift: Beide sagen, dass der gegenwärtige OB aus einem 12-jährigen Schlaf erwacht sei.

Nun, zwischen Wachheit und Schlaf liegt das Reich der Träume … und offenbar träumt mancher Kandidat davon, OB von Altenburg zu werden und dabei um Mittel zu verfügen wie Dagobert Duck. Da wünscht man sich doch, dass die Bürger wenigstens wach genug sind, um die Realitäten der Stadt richtig einzuschätzen.

Inzwischen haben die Kandidaten übrigens allesamt das Internet entdeckt. Selbst, wenn man die Altersstruktur und den Unwillen breiter Bevölkerungskreise, das Internet auch für örtliche Informationen zu nutzen, in Rechnung stellt: Das ist immerhin ein bemerkenswerter Fortschritt.


Hinweis: Die Links zu den Kandidaten finden Sie im Text.

Künstlerische Vorstellungen Nebensache, Hauptsache Unterhaltung?

Vermutlich wird vielen Altenburgern diese Äußerung des OB-Kandidaten Peter Müller zur gegenwärtigen Krise des örtlichen Theaters auf der Zunge zergehen:

Ohne Mehreinnahmen durch attraktive, vom Publikum besuchte Vorstellungen geht es nicht.


Das hört man gerne, auch als Neubürger. Wer hätte nicht gerne attraktive Veranstaltungen? Nun handelt es sich beim Altenburger Theater allerdings nicht um eine Vergnügungsstätte, sondern um ein Kulturhaus, das hoch subventioniert wird. Aus dieser Sicht ist der nächste Satz des Kandidaten äußert interessant:

Dabei sollte die Verwirklichung der künstlerischen Vorstellungen des Intendanten zweitrangig sein.


Habe ich das richtig gelesen? Ja, habe ich. Die künstlerischen Vorstellungen des Intendanten sind also Nebensache. Fragt sich, warum der Kandidat überhaupt noch „des Intendanten“ gesagt hat.

Wessen künstlerische Vorstellungen sollten denn bitte schön an die Stelle gesetzt werden? Die eines Vergnügung- und konsumorientierten Theaterpublikums? Dafür ist ein hoch subventioniertes Theater nun wirklich zu schade, meint der Pflasterstolperer.

(Die Zitate entnahm ich "Kultur Lokal" der Ortszeitung OVZ, Online auch bei Altenburg TV)

Altenburger OB-Kandidat Peter Müller: 10 Punkte für wen?

Ich hab es geahnt – die "10 Punkte für ABG“, die der Kandidat Peter Müller vorlegte, falls er Oberbürgermeister der Stadt Altenburg werden sollte, sind ziemlich inhaltslos.

Müller bleibt im Allgemeinen und beginnt, wie gewohnt, mit dem Atmosphärischen: „Transparenz und Bürgerfreundlichkeit“ wolle er bei der Stadtverwaltung durchsetzen, heißt es in Punkt eins. Das ohnehin bereits überstrapazierte Ehrenamt kommt auf Platz zwei, und auch wird wieder das „Atmosphärische“ betont: „Unterstützung und Wertschätzung“ soll es bekommen, dieses Amt ohne Ehre. Das hätten wir als Bürger gerne zwei Nummern konkreter.

So geht es gerade weiter: „Wertschätzung aller Generationen“, „Fairness für Altenburg“, "ür eine moderne Stadtentwicklung" … und so weiter.

Was soll der Bürger damit anfangen? Und wie werden die Kernfragen beantwortet, die Altenburg bewegen: Die überfällige, aber fast unfinanzierbare Sanierung der Innenstadt von der Teichstraße bis zur Moritzstraße (und das ist nur das, was mir gerade einfällt), die wirtschaftliche Innenstadtentwicklung und vor allem der für Altenburg unerlässliche Tourismus. Dazu Kindergärten, Schule und Bildung – das alles fehlt in den zehn Punkten. Stattdessen heißt es „wir brauchen die Jungen wie die Alten“ oder „Kultur ist auch Bildung“. Sicher ist „Kultur auch Bildung“, aber vor allem ist Ausbildung Bildung. Und die Jungen? Sie werden in die Welt gehen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Ich bedaure es selbst sehr – aber was soll sie bitte in der Stadt halten?

Mag sein, dass man auch auf diese Weise Oberbürgermeister werden kann. Aber wer fühlt sich davon wirklich angesprochen?

OB-Wahlkampf wird heißer – was will der Unionskandidat?

Der Wahlkampf um den Posten des Oberbürgermeisters in Altenburg wird heißer – heute jedenfalls brachte die OVZ ein Profil des CDU-Kandidaten, das auf Aussagen auf der gestrigen Pressekonferenz basierte.

Kandidat André Neumann hat zumindest eines getan: Er hat sich von Atahualpa einen schönen Word Press Auftritt im Internet gestalten lassen, der den Ansprüchen an die moderne Kommunikation standhält, und immerhin gibt es dort auch ein ein Programm, das zahlreiche Absichtserklärungen enthält. Soweit die positiven Seiten.

Eigenartig mutet an, mit welch einfachen Mitteln der Kandidat glaubt, die Achillesferse der Stadt, die relativ unbelebte und unbeliebte Innenstadt, wieder sanieren zu können. Glaubt er wirklich, dass mit samstäglichem kostenfreien Parken und Brötchentasten an Parkautomaten die Probleme der Innenstadt gelöst werden können, im Wortlaut der Pressemitteilung:

Die CDU Altenburg fordert OB Wolf deswegen auf, endlich die Forderung der CDU umzusetzen und zumindest die erste halbe Stunde kostenlosen Parkens einzuführen, um eine direkte Wirtschaftsförderung für die Innenstadt zu ermöglichen.


Ist „eine halbe Stunde, parken“ wirklich schon „Wirtschaftsförderung“?, fragt, da der Pflasterstolperer – zumal es keinen zweiten Vorschlag für die Belebung der Innenstadt gibt?

Altenburg muss …“ ist schnell gesagt – doch der Kandidat, sollt er es zum Oberbürgermeister schaffen, „muss“ eben auch damit leben, dass er dazu eine bereite Unterstützung innerhalb der Händler und Dienstleister braucht. Die Einstellung dieser Leute ändert sich ja nicht dadurch, dass ein neuer Mann im Rathaus sitzt.

Abgesehen davon: Vielen Altenburgern ist ihre Stadt, insbesondere aber ihre Innenstadt, in Wahrheit schnurzpiepegal. Solange das so bleibt, können Oberbürgermeister kommen und gehen – und es wird sich nichts ändern.

Der Bürgermeisterkandidat kommt mit Flyern

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Mitbürger – aber ich messe Menschen daran, wie Sie antreten im Vergleich zu dem, was sie dann wirklich tun. Ja, und ich lausche gespannt darauf, welche revolutionäre Konzept der Herr Bürgermeisterkandidat von „Pro Altenburg“, Peter Müller, denn nun wohl vorlegen wird.

Nun, wir werden es demnächst in unseren Briefkästen wiederfinden. Der Kandidat versendet Flyer an uns alle. Es ist nur erstaunlich, dass dieser Kandidat schon mehrfach [1] von der örtlichen Zeitung zu seinem Programm befragt wurde, sich aber immer im Allgemeinen aufhielt. Jetzt will er „Vergessenes ergänzen, nicht Gewolltes streichen.“ Ei potz – war das etwa alles? Will er damit Wähler hinter dem Ofen hervorlocken? Nun, demnächst mehr in Ihrem Briefkasten, Bürgerinnen und Bürger. Mal sehen, ob es dann etwas gewichtiger wird, was der Kandidat uns zu sagen hat.

Der Pflasterstolperer schrieb vor einiger Zeit:
Ein neuer Kandidat hat sich ins Rennen gebracht, von dem viel zu lesen war – doch obgleich die örtliche „Osterländer Volkszeitung“ seiner Kandidatur viel Raum widmete, blieben seine Aussagen und Kritiken im „Atmosphärischen“ hängen

Thüringens Regierung behindert den Handel

Es ist noch nicht lange her, da fiel das handelsfeindliche deutsche Ladenschlussgesetz – jedenfalls teilweise. Nun soll es in Thüringen wieder reinstalliert werden, gemäß der sozialistischen Überzeugung, im Mittelpunkt des Handels stehe nicht der Kunde, sondern das Personal. Diese Auffassung wird überwiegend von den Gewerkschaften vertreten, die sich damit keine Freunde machen: Auch Kunden sind potenzielle oder tatsächliche Gewerkschaftsmitglieder. Doch auch die Landesregierung scheint sich die Auffassung der Gewerkschaften zu eigen zu machen: Die Ladenöffnungszeiten müssen gekappt werden, das Personal muss an „mindestens zwei Samstagen“ freihaben und was dergleichen Einschränkungen mehr sind: Der Handel wird dadurch massiv behindert – den Gewerkschaften ist es gleichgültig.

Mag sein, dass dies Altenburg gleichgültig sein kann, weil man hier ohnehin relativ früh schließt und man an Samstagnachmittagen kaum Kunden in der Stadt sieht. Aber ganz generell ist jedes Hindernis, das die Thüringer Landesregierung dem Handel in den Weg legt, ein Meilenstein auf dem Weg in den wirtschaftlichen Niedergang.

Vielleicht sollten sich die Damen und Herren Abgeordneten ebenso wie die Gewerkschaftsleute einmal überlegen, dass der Einkauf von Konsumgütern zu jeder Zeit möglich ist – im Internet. Der viel beschworene „örtliche Handel“ wird nur dann unterstützt, wenn er mehr bietet als der Internet-Händler.

Die Sach-Informationen entnahm ich einem Artikel der "OVZ".