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Das Journal schließt

Vor vielen Jahren habe ich versucht, das Gute an dieser Stadt neben die kleinen Mängel zu stellen, die Altenburg zweifellos hat.

Inzwischen habe ich manche positive Veränderung gesehen und durchaus anerkannt - aber auch viele absolut schreckliche „Baustellen“ - ich denke dabei an die vielen ehemaligen Wohngebäude und andere Bauten, die nach und nach verrotten.

Wenn einst stolze Gebäude dem Niedergang geweiht sind, dann ist das auf Dauer unerträglich, gleich, wer die Verantwortung dafür trägt. Die wenigen Menschen, die dies ändern wollen und die der Stadt neues Leben einhauchen, genießen weiterhin meine Hochachtung. Ich bedauere selbst, nicht mehr in dem Alter zu sein, in dem ich das glutvolle Sprachrohr der Erneuerung sein kann.

Wenn ich nichts mehr bewirken kann, was der Stadt guttut, dann ist es besser, mich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

In diesem Sinne verabschiede ich mich von diesem Journal.

Ihr

Pflasterstolperer

Müll im Zentrum des Tourismus?

Hier steigen Touristen aus
Seit dem Wochenende liegt nahe der Tiefgarage Rossplan in der Schmöllnschen Straße ein riesiger Sperrmüllhaufen unbekannten Ursprungs - offenbar hat man den Müll bei Nacht und Nebel abgelagert. Niemand hat’s gesehen. Der Haufen war noch etwas umfangreicher - doch offensichtlich fand jemand am Altholz gefallen, an den offenkundigen Überbleibseln eines Haushalts allerdings nicht.

Mittlerweile dürften etliche Mitarbeiter der Stadt, aber auch andere Personen der Verwaltung daran vorbeigefahren sein - es ist fast unmöglich, ihn nicht zu bemerken.
Kein schöner Anblick ...

Die Ablagerung liegt nicht irgendwo. Die Haltestelle für Touristenbusse, die ebenso die Haltestelle für Linienbusse, die Einfahrt zum Parkhaus Rossplan - alles gehört irgendwie zum Tourismus in Altenburg.

Die Frage wäre ja nun: Muss die Stadt erst in langwierigen Verfahren die Kompetenzen klären, oder lässt sich so ein offenkundiges Problem vielleicht auf „kleinen Amtswegen“ beseitigen?

Klarer Sieg für André Neumann bei der OB-Wahl

Der klar und eindeutige Sieg von André Neumann bei der OB-Wahl in Altenburg sagt deutlich aus, was Bürgermeisterwahlen ausmacht. Es kommt dabei eben auf die Kandidaten an und nicht auf Parteizugehörigkeit oder Parteienverdruss.

Was ich zuvor aus meist unberufenem Munde gehört hatte, spottete ohnehin jeder Beschreibung: Einerseits ist ein Bürgermeister keine Majestät, die nach Gutdünken handeln kann, andererseits kein Magier, der alles verändern kann. Doch ein drittes Argument zeugt von politischer Dummheit: Die „etablierten Parteien“ hätten nun Zeit genug gehabt, die Geschicke der Stadt zu richten, nun seinen „Alternativen“ nötig. Die Menschen in der Stadt, die so geredet haben, meinten damit klar eine „Rechtsausrichtung“, sagen es aber nicht. Irgendwie haben sie dabei nicht verstanden, was ein Bürgermeister tut und wie schwierig es für ihn ist, das Ungleichgewicht der Wünsche und Vorstellungen in geordnete Bahnen zu lenken.

Altenburg befindet sich seit Jahrzehnten in einem Dilemma, das sich in etwa so darstellt: Da ist eine mehrheitlich konservative, teils rückwärtsgewandten und überalterten Wohnbevölkerung. Dann hat man einen als uneinig und entscheidungsschwach geltenden Gemeinderat. Und mit dem Einen wie mit dem Anderen wird sich der neue Oberbürgermeister auseinandersetzen müssen, dem man zutrauen darf, die Zukunft der Stadt im Blick zu haben.

André Neumann hat es geschafft

Laut dem offiziellen Portal "Wahlen in Thüringen" wird André Neumann (CDU) neuer Oberbürgermeister der Skatstadt. Man kann nur hoffen, dass er tatsächlich so innovativ wird, wie er im Wahlkampf behauptete.

Im Moment fällt mir ein Stein vom Herzen, dass es in Altenburg keine Stichwahl mit einem Kandidaten des rechten Spektrums gibt.

Die genauen Ergebnisse aller Bewerber/Bewerberinnen finden Sie bei Altenburg TV.

Ein Bürgermeister wundert sich …

Der Altenburger Bürgermeister Michael Wolf will etwas nicht wahr haben, was die Spatzen von den Dächern pfeifen: Der Landkreis steht in jedem sogenannten „Rankings“ schlecht da. Und zwar nicht nur „schlecht“, sondern am unteren Ende, dort, wo wirklich nur noch die Landkreise stehen, die für die Wirtschaft völlig unattraktiv sind. Im FOCUS-Ranking, das gerade in aller Munde in der Stadt ist, nahm das Altenburger Land Platz 379 von 382 Landkreisen in Deutschland ein.

Ist dies nun eine Ausnahme? Kann man sich diese Zahlen schönreden? Mir liegt eine andere Studie vor, der PROGNOS Zukunftsatlas. Und auch er beweist: Die Zahlen für das Altenburger Land sind nicht nur extrem schlecht, es ist auch keine Besserung zu erkennen. Berücksichtigt man alle Faktoren, so liegt das Altenburger Land in dieser Studie auf Platz 391 von 402 – doch das kann kein Trost sein, denn insbesondere bei der Bevölkerungsentwicklung bekam eine miserable Note (Platz 395). Bei Wettbewerb und Innovation sowie bei der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit liegen ähnlich miese Noten vor, und nur ein bescheidener Wohlstand der Bürger (Platz 343) rettete das Altenburger Land davor, noch weiter abzufallen.

Klar – das ist nicht die Schuld des Altenburger Bürgermeisters. Aber es ist und bliebt eine Tatsache, und Tatsachen kann man nicht schön reden. Und da passte es nun einmal nicht, wenn er jetzt gegenüber der örtlichen Zeitung behauptet, von „Rankings gar nichts zu halten“.

Das mag seine private Meinung sein: aber Rankings sind ein Spiegel, der auf Daten und Fakten beruht – und den man besser ernst nimmt, und den man nicht einfach abtun kann. Zumal, wenn zwei ähnliche Bewertungen zu dem gleichen Ergebnis kommen.

Es ist nicht nötig, zu sagen, was man alles gut und richtig macht. Richtig ist, Daten und Fakten ernst zu nehmen und das Altenburger Land aus dem miesen Ranking herauszubringen. Und der Bürger erwartet Antworten auf die Frage, wie die Politiker in Landkreis dies bewerkstelligen wollen.

Altenburg hat geschlossen - teilweise

Altenburg ist nicht gerade eine Hochburg von Internet-Aktivitäten – und öffentlich kommunizieren muss man eigentlich auch nicht. Wozu? Irgendein Nachbar wir schon wissen, was gerade passiert.

So stellt sich Altenburg am 1. August des Jahres 2016 dar. Man schließt den Nikolaiturm fast gänzlich, von wenigen Öffnungstagen abgesehen. Auch die mit großem Aufwand renovierten „Roten Spitzen“, die überall als Wahrzeichen und Barbarossa-Erbe vermarktet werden, sind geschlossen.

Ist die Schließung an sich schon ein Skandal (für den, wie üblich, niemand in der Stadt verantwortlich sein will), so ist die Kommunikation darüber eine Provinzposse: Man schließt, und niemand weiß es. Warum sollte man auch jemanden informieren? Sie können ja als Tourist kommen und sehen, dass geschlossen ist. Sie sind doch nicht etwas wegen der „Roten Spitzen“ und der Barbarossa Werbung gekommen? Wissen Sie, wir haben auch noch eine Eisdiele. Die hätten Sie ja besuchen können … oder wie?

Die örtliche Zeitung zitiert schulterzuckende Menschen. „Man sei unglücklich über die Situation“, na fein. Wie beruhigend, dass man wenigsten „unglücklich“ ist. Und es ist so „schade“. Und ja – wirklich – für 2017 wird ein neues Modell für die Öffnung der Roten Spitzen „geprüft“. (1)

Mein lieber Schwan! Auf der anderen Seite, also nicht in den Amtsstuben, den Vereinen und Organisationen, die jetzt wehklagen, sitzen Kaufleute im Tourismusbereich. Und die verlangen von den Zielorten ihrer Reisen eine gewisse Zuverlässigkeit. Die Personen, die von den „OVZ“ zum Schließungsskandal befragt wurden, sind möglicherweise nicht die Personen, die etwas ändern könnten. So weit, so gut. Aber wo verstecken sich eigentlich die Leute, die etwas ändern könnten? Altenburg schließt die Tore für den Tourismus – und eigentlich interessiert es kaum jemanden in der Stadt. Oder doch?

(1) Nach Informationen der OVZ vom 2. August 2016.

Jazz passt in jedes Alter

Jazz in jedem Alter - Hot and Blue

Jazz passt in jedes Alter – doch offenbar nicht mehr zur Jugend: Im Garten des Altenburger Teehauses war die „Generation 65-plus“ so gut wie unter sich. Die 1973 in Meerane gegründete „Hot and Blue Jazzband“ gab jedenfalls alles, um das Altenburger Publikum zu begeistern – inklusive einer launigen Version von „Ice Cream“ mit deutschen Texten. Die Band, die als „Dixieland Band“ angekündigt wurde, ist eine Amateur-Jazzband, die einst von Medizinstudenten gegründet wurde. Ihre Repertoire reicht von der ODJB über King Oliver, Jelly Roll Morton bis zum legendären Fats Waller. Im Vordergrund das Gründungsmitglied der Band, Klaus Kirst, der früher Arzt in Starkenberg war.

Landkreis Altenburg – stark oder schwach?

Rankings sind ein bisschen wie Orakel, verstecken sich aber hinter Objektivität. Und so ist es auch dem Altenburger Land ergangen: Im Ranking des „Prognos Zukunftsatlasses 2016“ von 402 Landkreisen (Kreise und kreisfreien Städten) liegt das Altenburger Land im Durchschnitt nur auf Rang 391 von 402. Das allerdings ist nicht das Entscheidende: Dem Landkreis werden „hohe Risiken für die Zukunft“ attestiert, die vor allem aus einer unerklärlichen Dynamikschwäche des Landkreises entstanden sind. Wer sich die Karte ansieht, wird feststellen: Alle Anrainer des Altenburger Landes entwickeln sich dynamischer als das Altenburger Land, selbst der Vogtlandkreis und der Erzgebirgskreis.

Dass Stillstand immer Rückschritt ist, sollte dies die Verantwortlichen der Stadt Altenburg und des Landkreises Altenburg eigentlich alarmieren, doch wie man in verschiedenen Zeitungen lesen kann, geht dies zumindest der zuständigen Landrätin kalt den Rücken herunter. Jedenfalls ergab die Reaktion auf die Studie bislang kaum mehr als die üblichen Schuldzuweisungen und Ausreden. Nachdem Detlef Zschiegner (FDP) Die Landrätin Michaele Sojka (Die Linke) etwas unqualifiziert angriff, konterte diese mit dem üblichen Larifari: „Niemand habe in der Zeit knapper Kassen ein Patentrezept“.

Nein, das erwarten wir nicht – aber wir erwarten als Bürger, dass Politiker überhaupt ein Konzept haben. Und dieses Konzept müsste vielleicht auch noch überzeugend sein und sichtbare Früchte tragen. Da reicht es eben nicht, sich hinter Floskeln zu verstecken wie „es gäbe durchaus Fakten, die eine positive Entwicklung erkennen ließen.“

Aha, „durchaus“. Nur: Wo sind sie? Worauf zielen sie? Wann werden sie wirksam? Beleidigt sein ist auch keine Lösung.

Brüderkriche bis auf den letzten Platz gefüllt

Auch die letzten Plätze auf der Empore waren besetzt,
Gestern war die Altenburger Bürderkriche bis auf den letzten Platz mit positiv denkenden Menschen gefüllt, die ein Zeichen gegen populistische Parolen setzen wollten. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass so viele Bürger kommen würden.

Zeitzeichen aus Altenburg

Altenburg - 19.Oktober 2015

Zeitzeichen: Bürger guten Willens versammeln sich vor der Brüderkirche, um ein Zeichen für Lebensfreude, Zuversicht und Toleranz zu setzen. Im Hintergrund die Anhänger von Thügida.

Fröhlicher Swing im Garten des Ritterguts Treben

Alle Mitglieder der SWING Delikatessen im Bild
Fröhlicher Swing und hübsche Unterhaltung bei erstaunlich gutem Wetter – das sind die besten Voraussetzungen für ein Freiluftkonzert.

Swing war immer zweierlei: der Big Band Swing mit seinen charakteristischen Saxofonsätzen und der Small Band Swing, der von kleinen Ensembles gespielt wurde, bei denen sich die Rhythmusgruppe mit Klarinettisten, Saxofonisten und Trompetern zusammenfand – vom Quartett bis zum Oktett.

Sang mit Hingabe: Laura Hempel
Doch nun zum Konzert, das ich mit einem Lob auf Fleiß und Durchhaltevermögen der Frau im Hintergrund beginnen will. Ich bewundere immer wieder die Schlagzeugerin Eva Klesse, die nahezu alles betrommelt, was jazzig ist, und die nur selten einmal wirklich zeigen kann, was in ihr steckt. Mit ihr in der Rhythmusgruppe saßen Daniel Vargas am Bass und Florian Kästner am Klavier.

Die Gruppe „Swing Delikatessen“ verzichtet leider auf die swingtypischen Saxofone und hat als einzigen Bläser den Posaunisten Ludwig Kociok. Wer so besetzt ist, schränkt sein Repertoire naturgemäß ein – und muss ein wenig ausweichen, wenn es wirklich um den traditionellen Swing geht, der ja „eigentlich“ von Bläser dominiert wurde.

Die kleine Swing-Combo diente dann auch hauptsächlich dazu, die beiden Sänger der Gruppe zu begleiten: Da war einmal der sanfte Gesang des Jazzsängers und Stepptänzers Arnfried Auge, und dann die überragende Bühnenstimme der Sängerin, Pianistin und Entertainerin Laura Hempel. Schnell wurde klar, dass Laura Hempel die Bühne nach Belieben beherrschte: Nicht nur ihr Gesang, auch ihr Auftreten wirkte nahezu perfekt. Vor allem im Duett zeigte sich, wie die Laura Hempel sich in den Vordergrund sang und spielte.
Musikalischer Flirt: Baby, it's cold outside


Insgesamt war es ein vielfältiges, unterhaltsames und zuweilen auch musikalisch anspruchsvolles Konzert mit swingender, eingängiger Musik für ein breites Publikum.

In Altenburg: Hot Club d’Allemagne und Gipsy Jazz

Zunächst einmal: Gipsy Swing gibt es so wenig wie „Zigeunerjazz“, aber der Begriff ist einfach nicht aus der ohnehin reichlich manipulierten Jazzgeschichte zu radieren.

Gibt es "Zigeunerjazz"?

Im Grunde war „Zigeunerjazz“ etwas ganz anderes – nämlich der erste eigenständige europäische Jazzstil, und im Grunde standen für ihn nur drei Namen. Der „Hot Club du France“ als Markenzeichen, der geniale Gitarrist und Komponist Django Reinhardt und der Geiger Stéphane Grappelli, der gemeinsam mit Reinhard für den eigenartigen Klang dieser Musik sorgte. Hinzu kamen noch zwei weitere Musiker, von denen einer die Gitarre und der andere den Bass spielte, die aber nur eine geringe Bedeutung für die Entwicklung dieser Musikrichtung hatten. Der „spezielle Klang“ entstand neben der ungewöhnlichen Kombination von Gitarre und Violine vor allem durch die veränderte Rhythmusgruppe – man verzichtete auf das Schlagzeug ebenso wie auf das (im Swing ansonsten bedeutende) Klavier.

Was heute als „Gipsy Jazz“ gespielt wird, ist zumeist ein Abklatsch des Ensembles des „Hot Club de France“, was am deutschen Publikumsgeschmack liegen mag. In Ungarn hingegen gibt es zahllose Weiterentwicklungen des Jazz durch bekannte Roma-Künstler, die jedoch zumeist recht ungewöhnlich klingen – zum Beispiel durch die Verwendung alter Roma-Instrumente wie dem Zymbal, durchaus aber auch durch Bläser und Schlagzeuger.

Das Konzert

Doch zurück nach Deutschland, um zum Konzert in Altenburg. Hier spielte der „Hotclub d’Allemagne“ teils traditionelle Reinhardt-Titel, teils Stücke, die im Swing an Popularität gewannen und teils Eigenkomposition. Soweit die Reinhardt-Titel betroffen waren, wurde schnell klar: Gitarrist Karl-Heinz Vogel beherrschte das dem Schöpfer dieser Musik nachempfundene Spiel meisterhaft und harmonierte dabei perfekt mit dem Geiger Thomas Prokein, der mit einer fünfsaitigen Violine auftrat. Dass beide mehr konnten, als den reinhardtschen Sound auf die Bühne zu bringen, bewiesen sie durch technisch brillant ausgeführte Eigenkompositionen.

Wie nicht anders zu erwarten, blieben die beiden „Rhythmusschaffer“ etwas im Hintergrund, was, wie bereits zuvor angedeutet, typisch für die Musik der damaligen Zeit war. Sie sollen nicht unerwähnt bleiben, denn auch sie sind Meister ihrer Instrumente: der Gitarristen Klaus Jacob und den Bassist Hendrik Bertram.

Ob reinhardsche Frühwerke oder die hohe Kunst, auf Violine und Gitarre swingenden Jazz und elektrisierende Weltmusik zu spielen – das Publikum im ausverkauften Teehaus zu Altenburg war überzeugt und spendende viel Beifall.

„Le Soulbrothers“ in Altenburg: warum dies keine Konzertkritik ist

Stets selbstbewusst im Vordergrund: Christian Noack

Ich will und muss diesem Artikel einen Satz vorausschicken: Dies ist keine Konzertkritik.

Der Ort, an dem alles stattfindet, ist der Agnesgarten, der sich im Innenhof des Schlosses zu Altenburg befindet. Irgendwann einmal erwarb ich die Karten für ein Konzert, bei dem “Souljazz erster Güte“ angeboten wurde. Nun hat die Musikbranche etwas mit dem Zirkus gemeinsam: die Übertreibung beim Anpreisen der Künstler und deren Darbietungen. „Ah, also Souljazz,“, dachte ich, „erste Güte“ geflissentliche als PR-Theater überlesend.

Soul Jazz (dies für die im Jazz wenig Belichteten), ist eigentlich kein Jazz-Stil, sondern eine Richtung des Hard Bop. Bedeutende Pianisten haben die Themen komponiert, und nicht minder bedeutende Saxofonisten haben sich tief in die Seele der Fans geblasen. Was eigentlich dazugehört – nun ja, das ist wirklich schwierig. Ray Bryant ebenso wie Charles Mingus, Bobby Timmons ebenso wie Nina Simone. Für Jazz-Analphabeten: Frauen und Männer, die ihre Seele heraushängen ließen, von ersten Erfahrungen mit aufregender Kirchenmusik (Gospel) stark beeinflusst waren und den Blues sozusagen im Blut hatten, wurden gemeinhin dem Soul-Jazz zugeordnet.

Oh yeah, baby. Irgendwie hatte ich nicht weitergelesen, obgleich ich hätte wissen müssen, dass die Presse gerne etwas in die Überschrift schreibt, was dann im Text gar nicht vorkommt. Dieser Text las sich dann nämlich so:

Mit ihrem Repertoire an modernst aufgemischten Soulclassics und Popsongs im jazzigen Gewand modernen Retro-Pops, überzeugen die beiden Schlitzohren die Trommelfelle eines jeden Zuhörers.


Da ich es nicht gelesen hatte, wunderte ich mich ein wenig über das Publikum – einige (wenige) Paare höheren Alters, die die 1960er Jahre wohl noch als „Twens“ erlebt hatten, mischten sich mit einer beachtlichen Anzahl von in Gruppen einfallenden Zuschauerinnen mittleren Alters. Mich erinnerten sie ein wenig an „Damenkränzchen“ – doch man hat mir dringend nahegelegt, diesen Ausdruck zu vermeiden.

Über die Musik will ich dreierlei sagen: erstens: Die Musiker waren allesamt ausgezeichnet, und sie stellten dies auch unter Beweis. Zweites: Die drei Herren und die eine Dame hatten offenbar eine andere Auffassung von Soul-Jazz als ich. Und drittens schien mir, als ob die ganze Veranstaltung dem Sänger und Gitarristen Christian Noack gewidmet war, der ganz offensichtliche ein Liebling der Altenburger Damen ist.

Wie auch immer – man amüsierte sich, und die Damen folgten der Verführung des smarten Barden, sich tanzend auf der Grasfläche vor der Bühne zu produzieren.

Ich muss Sie alle an den ersten Satz erinnern: Dies ist keine Konzertkritik, es war heiß und schwül, man trank Bier und Wein, tanzte und war fröhlich.

Gespielt und gesungen haben: der stark hervorgehobene Christian Noack (Gesang, Gitarre), das geniale Multitalent Daniel Barke (Gesang, Piano, Tenorsaxofon) sowie Christian Sievert (Gesang, Bass). Am Schlagzeug saß, wie immer konzentriert und sicher, die Drummerin Eva Klesse. Gemeinsam nennt man sich (in dieser Formation) Le Soulbrothers.

Mehr Bilder von "Unsere kleine Zauberflöte"

Mehr Bilder von der Aufführung "Unsere kleine Zauberflöte" zu Altenburg, aufgeführt im Landestheater am 07. Juli 2015 von Grundschülern.

Papageno ist sichtlich unbeeindruckt

Gutes Schauspiel, gekonnter Tanz


Solistinnen

Eindrucksvolle Solistinnen


Die Jüngsten waren zauberhafte Fabeltiere

Alle durften ihr Können zeigen


Kräftige Stimmen - der Chor

Gesangsstark und immer gut drauf: Der Chor



Finale

Da Ensemble - Schüler der Klassen Eins bis Vier der Freien Grundschule Altenburg