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Barbarossa-Abgesang – und wo ist „Plan B“?

Es ist Zeit, das Ende von Barbarossa zu verkünden: Es wird nichts aus Altenburg als die rossigste aller Barbarossa Städte, denn davon gibt es schon zu viele. Sinzig, Kaiserslautern, Gelnhausen und Bad Frankenhausen buhlen in Barbarossas Namen um Touristen. Doch einen Moment, bitte: Wen interessiert denn bittet dieser Barbarossa? Mit ihm lockt man ältliche Bildungsbürger – aber ein moderner Tourismus ist mit einem Barbarossa nicht zu machen.

Insofern ist es gut, richtig und mindestens teilweise auch wünschenswert, dass man dieses Barbarossa-Projekt begräbt.

Was kann Altenburg, wenn es Barbarossa nicht kann?

Nun allerdings sollten die Politiker in Altenburg ihre Köpfe doch mal einen Moment wegducken: Wenn man ein Projekt wie das „Barbarossafestival“ nicht „stemmen“ kann, warum hat man es dann erst großspurig auf die Schiene gesetzt? Man wusste doch, wie hoch der Aufwand sein würde, man konnte zumindest ahnen, dass sich die Resonanz in Grenzen halten würde. Ein Theaterstückchen, dem Barbarossa aufgepfropft? Man darf ja nicht vergessen: Der Prinzenraub war größtenteils folkloristisch angehaucht – aber Barbarossa? Der verkauft keine Thüringer Würste, keinen Mutzbraten und keinen Altenburger Senf.

Torpedieren einzelne Stadträte Altenburg als Touristenstadt?

Nun geht das Gerücht in Altenburg, dass sich die Stadträte mit einer Touristenstadt Altenburg ohnehin nicht sonderlich befreunden wollen. Doch was kann Altenburg dann noch werden? Industriestandort? Wohl kaum! Einkaufsstadt? Da lachen angesichts der Querelen in der Stadt die Hühner. Der Tourismus ist so ziemlich das Einzige, mit dem Altenburg überhaupt noch in die Zukunft blicken kann – und da wäre nun doch die Frage, ob Altenburg für die Altenburger ausgebaut werden sollte oder für die Gäste, von denen die Altenburger gut leben könnten. Wer hindert eigentlich die Stadt daran,den Tourismus auszubauen?

Gebäude sanieren ist nicht alles

Damit wir uns richtig verstehen: Tourismus ausbauen heißt nicht, Gebäude zu sanieren und sie zur Besichtigung feilzubieten. Auch hier zeigt sich das Unverständnis der Altenburger: Hauptsache, alles bleibt, wie es ist – egal für wen. Doch damit lockt man keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Heutige Touristen wollen, dass die Stadt ihnen etwas bietet, was über die Ansicht alter Gemäuer hinausgeht.
Man hat hier in Altenburg viel über das Theater diskutiert – aber immer nur aus der Sichtweise, dass hier eben „Kultur sein muss“ und nicht aus dem Blickwinkel, dass „hier eben Leute hergelockt werden müssen.“

Die Stadt brauchen einen Plan "B"

Ich komme noch einmal auf diesen Barbarossa und den Scherbenhaufen, den ein viel zu hoch angesetzter Anspruch hinterlassen hat. Dann fragt sich doch wohl: Na schön, den Barbarossa kann man nun wirklich vergessen, aber warum hat man in der Stadt keinen „Plan B“? Es ist nicht die „vorläufige“ Absage der Barbarossa Festspiele, dies nachdenklich macht: Es ist die Schockstarre, in der alle verharren.

Pläne kann man machen und Ziele kann man sich setzen. Man kann Ziele modifizieren oder sich neue Zeile setzen, das ist menschlich und es ist auch gestattet. Man kann an der Erreichung eines Ziels versagen, aber dann muss man sich dann ein neues Ziel setzen.

Doch wenn das Ziel „Barbarossa“ unerreichbar wird, welches Ziel verfolgt die Stadt Altenburg dann? Gar keines mehr? Der Pflasterstolperer will es einfach nicht glauben: Hier in Altenburg legt man die Hände in den Schoß, weil dieses Barbarossading geplatzt ist? Das kann doch wohl nicht wahr sein! Oder etwa doch?

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