Altenburg: Die Händlerschaft besinnt sich
Offenbar im letzten Moment ist der Altenburger Händlerschaft eine seltene Erleuchtung gekommen: Es macht sich nicht gut, gegen einen auswärtigen Modemarkt zu motzen, wenn man die eigenen Kräfte noch nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft hat.
Diesen Eindruck jedenfalls gewann der Pflasterstolperer, als er gestern die OVZ aufschlug, und auch Kommentatorin Ellen Paul fiel auf, dass sich die „132 Mitglieder auf brüchigem Eis“ bewegen, weil ihre Glaubwürdigkeit bisweilen zu Zweifeln Anlass gibt.
Doch jenseits der Zweifel: Die Altenburger Händlerschaft scheint auf den richtigen Weg zurückgefunden zu haben, denn an den Graswurzeln der Marktwirtschaft steht die Eigeninitiative – das sollte sich inzwischen auch in Mitteldeutschland herumgesprochen haben.
Doch ob der Mut zu Innovationen wirklich vorhanden ist? Die arktische Vereisung von Innovationen ist nicht Ost-spezifisch. Vor etwas mehr als 35 Jahren war die Situation selbst in der Großstadt Stuttgart ähnlich: Örtliche Händler brachten bekannte heimische Produkte in schwäbischer Mundart bei ihnen bekannten Kunden an. „Etwas Anderes wird überhaupt nicht nachgefragt“, war die übliche Antwort, wenn man nach Spezialitäten suchte. Ja, bis dann einige Händler mal auf die Idee kamen, es dennoch zu versuchen – seither ist Einkaufen in Stuttgart ein Erlebnis besonderer Art.
So muss es eigentlich sein – das Bekannte sollte sich mit dem Besonderen abwechseln, und vor allem sollte man sich bemühen, nicht nur von Qualität und Vielfalt zu reden, sondern sie auch anzubieten.
Beispiel Spargelkauf - gemischte Qualitäten zu Spitzenpreisen?
Da will der Plasterstolperer zum Beispiel deutschen Spargel kaufen. Den gibt es, es stehen auch Qualitätsbezeichnungen dran – aber im Grunde sind alles eher „gemischte Qualitäten“, selbst die zu Spitzenpreisen. Warum es den Händlern nicht möglich ist, gut sortierte Qualitäten anzubieten, bleibt unklar – offenbar hält man es in Altenburg nicht für nötig. Zu Ehren der Händler sei gesagt: Man sortiert die extrem fehlerhaften Spargel auf Wunsch aus.
Heimische Landprodukte sind gut - aber manchmal muss es mehr sein
Der zweite Anlauf: Zum Spargel passt Wacholderschinken ausgezeichnet – der wird zwar in Altenburg noch nicht nachgefragt, aber einmal ist ja immer das erste Mal. Nun zeigt sich ein zweites Problem der heimischen Wirtschaft: Man möchte (was ausgezeichnet ist) heimische Produkte vermarkten, erweitert aber das Angebot nicht, sodass alles „beim Bekannten“ bleibt. Offenbar ist dies typisch für die einheimischen Metzger – ein paar Marktstände weiter, beim Käsehändler, sieht man die Sache weniger engstirnig. Hier findet man plötzlich ein Angebot, das mit Leipziger Delikatessenläden konkurrieren kann.
Der Handel muss Risiken eingehen
Selbstverständlich kann der Pflasterstolperer nicht sagen, was nun wirklich „gefragt“ ist in der Skatstadt – dies zu erproben, ist Sache des Handels und der Gewerbebetriebe. Natürlich geht jeder Händler und Produzent ein gewisses Risiko ein, wenn er Neues erprobt – aber das gehört seit Jahrhunderten zu den Aufgaben des Handels. Man darf erwarten, dass die Altenburger Händler darin ausreichend kompetent sind.
Diesen Eindruck jedenfalls gewann der Pflasterstolperer, als er gestern die OVZ aufschlug, und auch Kommentatorin Ellen Paul fiel auf, dass sich die „132 Mitglieder auf brüchigem Eis“ bewegen, weil ihre Glaubwürdigkeit bisweilen zu Zweifeln Anlass gibt.
Doch jenseits der Zweifel: Die Altenburger Händlerschaft scheint auf den richtigen Weg zurückgefunden zu haben, denn an den Graswurzeln der Marktwirtschaft steht die Eigeninitiative – das sollte sich inzwischen auch in Mitteldeutschland herumgesprochen haben.
Doch ob der Mut zu Innovationen wirklich vorhanden ist? Die arktische Vereisung von Innovationen ist nicht Ost-spezifisch. Vor etwas mehr als 35 Jahren war die Situation selbst in der Großstadt Stuttgart ähnlich: Örtliche Händler brachten bekannte heimische Produkte in schwäbischer Mundart bei ihnen bekannten Kunden an. „Etwas Anderes wird überhaupt nicht nachgefragt“, war die übliche Antwort, wenn man nach Spezialitäten suchte. Ja, bis dann einige Händler mal auf die Idee kamen, es dennoch zu versuchen – seither ist Einkaufen in Stuttgart ein Erlebnis besonderer Art.
So muss es eigentlich sein – das Bekannte sollte sich mit dem Besonderen abwechseln, und vor allem sollte man sich bemühen, nicht nur von Qualität und Vielfalt zu reden, sondern sie auch anzubieten.
Beispiel Spargelkauf - gemischte Qualitäten zu Spitzenpreisen?
Da will der Plasterstolperer zum Beispiel deutschen Spargel kaufen. Den gibt es, es stehen auch Qualitätsbezeichnungen dran – aber im Grunde sind alles eher „gemischte Qualitäten“, selbst die zu Spitzenpreisen. Warum es den Händlern nicht möglich ist, gut sortierte Qualitäten anzubieten, bleibt unklar – offenbar hält man es in Altenburg nicht für nötig. Zu Ehren der Händler sei gesagt: Man sortiert die extrem fehlerhaften Spargel auf Wunsch aus.
Heimische Landprodukte sind gut - aber manchmal muss es mehr sein
Der zweite Anlauf: Zum Spargel passt Wacholderschinken ausgezeichnet – der wird zwar in Altenburg noch nicht nachgefragt, aber einmal ist ja immer das erste Mal. Nun zeigt sich ein zweites Problem der heimischen Wirtschaft: Man möchte (was ausgezeichnet ist) heimische Produkte vermarkten, erweitert aber das Angebot nicht, sodass alles „beim Bekannten“ bleibt. Offenbar ist dies typisch für die einheimischen Metzger – ein paar Marktstände weiter, beim Käsehändler, sieht man die Sache weniger engstirnig. Hier findet man plötzlich ein Angebot, das mit Leipziger Delikatessenläden konkurrieren kann.
Der Handel muss Risiken eingehen
Selbstverständlich kann der Pflasterstolperer nicht sagen, was nun wirklich „gefragt“ ist in der Skatstadt – dies zu erproben, ist Sache des Handels und der Gewerbebetriebe. Natürlich geht jeder Händler und Produzent ein gewisses Risiko ein, wenn er Neues erprobt – aber das gehört seit Jahrhunderten zu den Aufgaben des Handels. Man darf erwarten, dass die Altenburger Händler darin ausreichend kompetent sind.
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