Skip to content

Unsinnige Vermischung – Innenstadtbelebung und Modepark

Es ist für alle Beobachter lästig, über etwas schreiben zu müssen, wenn alle Argumente längst ausgetauscht sind. Hatten sie sich gewundert, dass ich nichts mehr über die geplante Ansiedlung des Modeparks Röther schrieb?

Das Vertrauen in die Stadt – gestört?

Ich hatte mindestens einen guten Grund: Kleinstädtische Querelen, wie sie leider immer noch in Altenburg üblich sind, zerstören das Vertrauen in die Stadt. Nicht nur der Pflasterstolperer merkt es deutlich: Altenburg will einfach nicht im 21. Jahrhundert ankommen, weil sich die Bürger nicht entschließen können, mutig nach vorne zu blicken.

Einzelhandel ist nicht eine Ansammlung von Händlern

Einzelhandel – das ist längst nicht mehr eine Einheit. Wer in der Innenstadt schon gegen Mittag vor leeren Regalen steht, wer nur aus überteuerten Waren oder solcher minderwertiger Qualität wählen kann – ja, was macht der heute? Erstens kann er an den Stadtrand fahren – bei elektrotechnischen Artikeln beispielsweise längst gängige Praxis. Dann kann er im Internet bestellen – übrigens jederzeit. Zum Shopping? Ach, du liebes bisschen, Altenburg wird doch nicht für sich in Anspruch nehmen wollen, im gegenwärtigen Zustand ernstlich eine Shopping-Stadt zu sein?

Die Attraktivität der Innenstadt – Händler schätzen sie falsch ein

Etwas begreift Altenburg offenbar gar nicht: Die Attraktivität der Innenstadt liegt nicht im Warenangebot, sondern daran, wie dieses Angebot erlebt wird. In einen Markt vor der Stadt zu fahren, hat keinen großen Unterhaltungswert – den haben nur Innenstädte – wenn sie ihn haben. Machen wir uns doch bittet nichts vor: Das Markenzeichen von Altenburg sind in Wahrheit nicht die Roten Spitzen, sondern es ist die örtliche Eisdiele. Sie hat den Charme, den man eigentlich in der Stadt sucht … ja, und dann muss man weit herumstolpern, um ein Schaufenster zu finden, das wirklich interessiert. Wer immer dies verantwortet, ist wirklich gleichgültig – man muss sich überlegen, wie man es ändern kann. Wann wird einer zum anderen sagen: „Du, so was kann man in Altenburg wirklich prima kaufen – da gibt es ein riesiges Angebot?“ Voraussichtlich wir man es niemals sagen – jedenfalls nicht, solange man sein Geschäft gegen Konkurrenten verbarrikadieren will.

Der einzige Lichtblick im ganzen grau in grau der Altenburger Meinungsbildung kam (wie so oft) aus der Tourismusecke: Beim Einkaufen ginge es auch um Emotionen, sagte Christa Büring laut OVZ. Übrigens geht es nicht nur beim Einkaufen um Emotionen: Hier etwas essen, dort etwas sehen, hier etwas trinken, dort etwas kaufen – das ist es, was moderne Städter in der Innenstadt wollen.

Unsinnige Vermischung – die Innenstadt ist die Innenstadt

Der Modepark und die Attraktivität der Innenstadt wurden in der Vergangenheit in der Diskussion völlig unsinnig und vordergründig miteinander vermischt – so, als ob das eine untrennbar mit dem anderen verbunden wäre.

Die Diskussion muss wieder getrennt werden

Es wäre höchste Zeit, die Diskussionen wieder voneinander zu trennen: Einkaufszentren vor der Stadt sind eine Sache (und nicht nur eine Altenburger Angelegenheit, wie wir wissen), die Innenstadt selber ist eine andere. Ob die Altenburger Händler dies jemals begreifen werden? Gewisse Zweifel sind angebracht.

Public Viewing in Altenburg


Fußballfans jeden Alters in Altenburg


Am Vortag hörte ich noch einige Altenburger, die darüber rätselten, was wohl „Public Viewing“ auf Deutsch heißen könnte (1) , und am gestrigen Samstag („Sonnabend“) war es dann soweit – eine riesige Leinwand auf den Marktplatz, bestes Sommerwetter und gute Stimmung kamen zusammen, und vor allem die Wirte rund um den Marktplatz freuten sich über die ausgezeichneten Umsätze.

Der Fußball hat auch weibliche Fans


Man sage nicht, dass Frauen keine Beziehung zum Fußball hätten – sie kamen in Scharen, und kurz vor Beginn des Spiels wurden die deutschen Farben noch auf die Wangen gemalt.

(1) Public Viewing

Public Viewing = Öffentliches Anschauen
Public – die Öffentlichkeit, (öffentlich, allgemein), Herkunft anglo-romanisch.
Viewing – Betrachtung, Besichtigung, Herkunft anglo-romanisch.

Merkhilfe: Ein Pub ist ein „Public House“, also eine öffentliche Gaststätte.

Braucht Altenburg eigentlich Barbarossa-Festspiele?

Wer denkt da an Barbarossa?
Kann man auf ewig Prinzenraub spielen?“ Diese Frage mag jene bewegt haben, die sich einmal entschieden hatten, ab 2013 etwas Anderes darzubieten: Barbarossa-Festspiele. Die Sache hatte allerdings mehrere Geburtsfehler: Man hatte keinen geeigneten Standort für das Festival – und man hatte ebenso wenig ein wirklich spektakuläres Stück, das man zu Ehren des „Kaisers Rotbart“ hätte spielen können. Man sprach davon, dass es wohl einen Stuttgarter Kinder- und Jugendtheatermacher geben würde, der ein solches Stück schreiben könne – aber das war auch beinahe schon alles.

Kein unterhaltsames Freilicht-Theaterstück über Barbarossa

Die Sache mit dem Standort klärte sich nach und nach – man wolle wieder aufs Schloss gehen, hieß es, wo man schon den Prinzenraub zelebriert habe. Doch irgendwie wurde der Pflasterstolperer den Verdacht nicht los, dass sich dahinter eine Luftnummer des Bildungsbürgertums verbarg: Kaiser Barbarossa? Typischer Fall für spitznasige Gymnasiallehrer, wie ich meine. Machen wir uns doch bitte nichts vor. Bei den Festspielen geht es um eine spektakuläre Freilicht-Theateraufführung, bei der das Volk lustvoll unterhalten werden will.

2013 soll das Barbarossa-Theater möglicherweise ausfallen

Nun steht nach einem Vorab-Bericht der OVZ infrage, ob Altenburg 2013 Barbarossa-Festspiele haben wird – aus finanziellen Erwägungen. Bei dieser Gelegenheit darf man sich wohl fragen: War es denn überhaupt eine sinnvolle Idee, den rotbärtigen Staufer noch einmal aufs Schild zu hieven? Muss Altenburg eigentlich Barbarossa-Festspiele ausrichten? Wem nützt es und warum? Wenn es nützen würde, müsste ein touristisches Spektakel über mehrere Tage her, das möglichst wenig kostet und möglichst viel einbringt. Fragt sich, ob sich dieser Barbarossa dafür überhaupt eignet.

Die falsche Verherrlichung des Mannes mit dem roten Bart

Kaum etwas widerspricht einander mehr als die Verherrlichung des rotbärtigen Friedrich im 19. Jahrhundert und seinem Unterhaltungswert für die heutige Zeit. Wenn überhaupt, dann könnte das Mittelalter mit seinen Sitten und Gebräuchen für das Volk interessant sein – wohlgemerkt – diejenigen des ganzen Volkes, nicht die des Hofes. Denn das Leben im frühen Mittelalter ist für die meisten Deutschen undurchsichtig – Gebildete wie auch Ungebildete denken ja zumeist entweder an angeblich „edle“ Ritter in schicken Rüstungen oder an die dunklen Seiten des Mittelalters, die durch Brutalität geprägt war – beispielsweise durch die religiös motivierten Morde an Tausenden von Frauen, die als „Hexen“ überführt werden mussten.

Barbarossa ist mausetot – und die Festspiele?

Kaiser Barbarossa? Der ist mausetot – und das Bürgertum des 19. Jahrhunderts, das ihn erneut hochleben ließ, ist es auch. In Altenburg stehen die „Roten Spitzen“ – sicherlich. Die wären ein Grund, ein riesiges Mittelalterfest zu veranstalten, dem man ruhig den Namen des Rotbärtigen geben könnte – auch ohne ein Stück über ihn. Doch ansonsten sollte sich die Stadt hüten, den Mann mit dem roten Bart zu verherrlichen, der zuletzt ein 15.000-Mann-Heer von Plünderern anführte – die Geschichte, die von den Mächtigen geschrieben wird und nicht vom Volke, nannte dies einen „Kreuzzug“.

Tourismus mit Barbarossa – ginge es „eine Nummer kleiner“?

Altenburg braucht einen zugkräftigen Tourismus – und wie man jetzt doch noch zu Festspielen kommt, darüber mögen sich andere den Kopf zerbrechen. Aber es wäre jammerschade, wenn die Begeisterung für das Spektakel, die ja aus Prinzenraub-Zeiten noch immer vorhanden ist, nun im Sande verlaufen würde. Vielleicht schafft die Stadt Altenburg ja noch, ein Alternativkonzept zu erarbeiten – immerhin hat man noch ein volles Jahr Zeit, um mit aus den wenigen vorhandenen Mitteln noch ein kostengünstiges Spektakel zu generieren.

Bild © 2012 by Rosinentexte.de

Beim Marathon-Lauf wird auch gelaufen …

Kurz nach dem Start der Schülerinnen


Der Skatstadt Marathon-Lauf war nicht nur ein Volksfest – es wurde selbstverständlich auch gelaufen. Hier zwei Impressionen, oben kurz nach dem Start, der jungen Damen, unten ein junger Mann kurz vor dem Ziel. Die Cheerleadern scheinen nicht allzu euphorisch zu sein über diesen Läufer – aber vielleicht gehörte der junge Mann ja nicht zu ihrer bevorzugten Altersgruppe.

Kurz vor dem Ziel - aber kaum beachtet


Bilder © 2012 by rosinentexte.de

Die Skatstadt im Marathon-Fieber

Warten auf den Start ... Skatstadt-Marathon Altenburg


Das Entscheidende an einem Volksmarathon-Lauf (Viertes Skatstadtmarathon 2012 in Altenburg) ist das Warten ... einmal für die Aktiven - und dann für die Zuschauer, die von Cheerleadern und Trommlern unterhalten wurden. Unten eine Szene mit der "Blechlawine" Dresden.

Trommeln und Anfeuern


Bilder © 2012 by rosinentexte.de

Nicht zuletzt Brauereipferde zum Trachtenfest

Das Gespann der Altenburger Brauerei


Das Bier wird zwar schon lange nicht mehr mit Pferden ausgefahren, aber zum Trachtenfest in Altenburg 2012 durfte das Gespann der Altenburger Brauerei nicht fehlen.

Brauereigespann: Herrliche Pferde


Bilder © 2012 by rosinentexte.de

Junge Frauen in Trachten

Junge Frauen in Trachten waren rar auf dem Deutschen Trachtenfest 2012 in Altenburg. Hier einige Beispiele aus verschiedenen Bereichen des Trachtenfests am Samstag und Sonntag
Eine schöne junge Braut vor der Trachtengruppe


Viel beachtet: Die Trachten von der Insel Föhr


Ganz aus der Nähe


Volkstanz


Bilder © 2012 by rosinentexte.de

Mädchen herumwirbeln im Volkstanz - Trachtenfest 2012

Manches Foto gelingt beim schnellen Vorbeiziehen - so wie dieses hier, bei dem zwei Tänzer die Mädchen herumwirbeln.

Tanzartisten beim Trachtenfest 2012 in Altenburg


Bild © 2012 by rosinentexte.de

Details Umzug Trachtenfest 2012 - Der Schwarzwald

Aus St. Georgen im Schwarzwald: Bollenhut und prachtvoller Kopfschmuck für Bräute.


St. Georgen und der Schwarzwald - hier Damen mit Bollenhüten - der hintere wurde zu Hochzeiten getragen.

St. Georgen - Schwarzwaldromantik in Altenburg


Bilder © 2012 by rosinentexte.de

Altenburger und Gäste trotzen Schafskälte und Regen

Trachtenfest Altenburg am Samstag

Die recht früh einsetzende Schafskälte hatte auch Altenburg am Wochenende eingeholt – und doch wurde das Deutsche Trachtenfest 2012 zu einem vollen Erfolg. Nach Schätzungen er Stadtverwaltung verzeichnete Altenburg am Wochenende gegen 50.000 Besucher.

Am gestrigen, sonnigen Samstag nutzten viele Besucher die Gelegenheit, sich mit Mutzbraten und Thüringer Röstern zu verköstigen und dabei einheimisches Bier und Schnaps zu konsumieren, während auf mehreren Bühnen in der Stadt Altenburg ein umfassendes folkloristisches Programm ablief.

Trachtenfest am Sonntag (Umzug)


Der heutige Sonntag war zwar nicht ganz so trocken, doch setzte der Regel erst ein, als der große, launige Trachtenzug schon beinahe am Ziel angekommen war. Er endete damit, dass Roß und Reiter in den Mittelpunkt gestellt wurden – was bekanntlich sonst in Altenburg nicht immer der Fall ist.

Der Pflasterstolperer war natürlich dabei – und zeigt hier erste Bilder. Mehr Bilder und weitere Informationen folgen in den nächsten Tagen.

Bilder © 2012 by rosinentexte.de