Skip to content

Wohin steuert die Schule in Thüringen?

Thüringen belegt seit mehreren Jahren vordere Plätze bei der Bewertung der schulischen Leistungen“ – nun, wer würde dies nicht als positiv sehen? Jeder Unternehmer würde zu dieser Aussage ergänzen: „Und weil dies so ist, dürfen wir nicht auf der Stelle treten und müssen uns auf die Zukunft vorbereiten“.

Jeder Unternehmer – aber nicht die Christlich Demokratische Union. Zum Hintergrund: Sie hatte in Thüringen 2009 eine vernichtende politische Niederlage einstecken müssen: Von einem Stimmenanteil von 43 Prozent sackte sie auf 31 Prozent ab – und seither regiert sie das Land mit der SPD.

Das missfällt der CDU in Altenburg offenbar so, dass sie gestern zu einer Veranstaltung einlud: „Wohin steuert die Thüringer Schule?“

Wer Antworten erwartet hatte, wurde allerdings enttäuscht. In Erinnerung bleib lediglich, dass man besser nichts Neues wagen solle, denn (Zitat)

Man ersetze Altes durch Neues erst, wenn sich Neues als besser erwiesen hat,


sagte der Referent des Abends, Kjell Eberhardt im „Altenburger Stadtgespräch“. Eberhard war von 2004 bis 2009 Staatssekretär im Thüringer Kultusministerium und verantwortete dort „neben der Zentralabteilung die Abteilungen Grundsatzangelegenheiten für Bildung und Schule …“ (Zitat Wikipedia).

Eigentlich hatte der Staatssekretär 2007 noch eine positive Meinung vom Schulsystem Thüringens, und so ist umso erstaunlicher, woher die plötzlichen Befürchtungen kommen – sollte da etwa simple Parteipolitik eine Rolle spielen, jetzt, da das das Bildungsministerium in der Hand der Sozialdemokratie ist? So schnell ändert sich in der Schule ja nun wirklich nichts und zwischen der Theorie, die in der Rede von 2007 deutlich zum Ausdruck kommt, und der Praxis an Thüringer Schulen dürfte auch heute noch ein eklatanter Unterschied vorhanden sein.

Nun, die Veranstaltung war ebenso theoretisch. Grundzüge, pädagogischer Auftrag, Schulpolitik – das alles riss die Zuhörer nicht vom Stühlchen. Wenn sie nicht gerade CDU-Mitgleider waren, hatten Sie erhofft, zu Sach- und Fachfragen kompetente Antworten zu bekommen, wie der Pflasterstolperer aus Kreisen der Zuhörerschaft erfuhr.

Einmal mehr wird deutlich: Schule findet vor Ort statt – und dort entscheidet sich, wie die Kinder auf das Leben als Erwachsene vorbereitet werden, und ein Erwachsenenleben – die sei hinzugefügt – sollte sich nicht ausschließlich am Leistungsprinzip orientieren, sondern auch darauf, den Menschen als soziales Wesen darauf vorbereiten, seine bestmögliche Position im Leben zu finden.

Stadtmauer für scharfe Augen

und irgendwo ist dann auch eine stadtmauer ...


Man muss sehr scharfe Augen haben, um diesen Teil der Stadtmauer in Altenburg zu sehen - die Straßenseite, von der aus die Aufnahme entstand, zählt nicht gerade zu den Aushängeschildern der Stadt Altenburg.

Der junge Goethe in Weimar: Erhellender Vortrag in Altenburg

Dr. Josef Mattausch erläuterte Goethes frühe Weimarer Zeit.
Die Freie Grundschule Altenburg hatte am 12.09. dieses Jahres einen illustren Gast: der Goethekenner Dr. Josef Mattausch berichtete über die frühen Weimarer Jahre des damals schon nicht mehr ganz so jungen Goethe – eine Zeit, über die auch Goethekenner oft nur wenig wissen.

Goethe war damals ein Mann in besten Jahren, bar jeglicher finanzieller Sorgen, dazu neugierig und beredt. Sein Gefühlsleben aber war noch unbestimmt, und bisweilen scheint es so, als sei der Superheld der deutschen Dichtung, wie wir ihn aus der Schule kennen, als junger Mann einer Dame verfallen, zu der er eine höchst eigenartige Beziehung unterhielt. Sie wurde durch ihn unsterblich, denn und an sie schrieb er zahllose schwärmerische, ja beinahe schwülstige Briefe. Was Goethe und ihn wirklich verband, ist bis heute unklar. Die Briefe erwecken den Eindruck, als würde sich das gesamte Liebesgeschehen zwischen beiden überwiegend in Goethes Kopf abspielen, und auch daran mag es wohl liegen, dass uns die Briefe heute recht merkwürdig vorkommen, wenngleich sie äußert aufschlussreich sind.

Juliane Burger mit "Ausblick" auf den Park
Dr. Josef Mattausch wählte viele dieser Briefe aus, um dem Auditorium eine Auswahl der Gedanken des jungen, noch wenig bekannten Dichters, Denkers und Staatsmannes zu geben. Weitere Briefe an zahlreiche Gelehrte und Freunde des Dichters rundeten das Bild ab, das damit endete, dass Goethe zu seiner ersten Italienreise aufbrach.

Juliana Burger begleitete den Abend stilsicher am Klavier, und das Flair des Gebäudes, in dem sich die Freie Grundschule Altenburg befindet, sorgte dafür, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer ihre Gedanken frei über den angrenzenden Park bis in die Stadt Altenburg schweifen lassen konnten.

Veranstalter waren der Freundeskreis Goethe Altenburg und die Freie Grundschule Altenburg Dr. P. Rahn und Partner.

Bilder: © 2011 by rosinentexte.de

Der Marktplatz – konservieren oder partiell erneuern?

historisch - ja! aber der markt ist kein museum


Die Entscheidung ist längst gefallen – der Altenburger Marktplatz soll in jenem Teil, der zur Brüderkirche aufsteigt, erneuert werden, und seither ist eine rege und bisweilen sehr unsachliche Diskussion entstanden, die auch zum Tag des Denkmals kein Ende nahm.

Ja, es wäre schön, das Baudenkmal komplett zu erhalten, aber die Argumente sind dennoch nicht stichhaltig. Der Markt ist schon heute keinesfalls einheitlich und von einem „historischen mittelalterlichen Marktplatz“ kann ohnehin nicht die Rede sein. Genau genommen ist der Markt, der aus Hauptmarkt, Topfmarkt, Kornmarkt und weiteren Abschnitten besteht, an vielen Ecken sanierungsbedürftig, und zahllose kleine Bürger- und Handwerkerhäuser in der Umgebung sind es auch. Wer heute vom „Rossplan“ zum Teich oder zum Markt geht, wird schmerzlich feststellen, dass die Stadt ihre historische Substanz gar nicht komplett erhalten kann – zumal, wenn die Bürger nicht mitziehen, sondern verträumt auf bessere Zeiten warten.

Der Segen in der Skatstadt Altenburg wird immer „von oben“ erwartet – und dies ist absolut fatal. Was Bürgersinn nicht erreichen kann, was Sponsoren und Inverstoren nicht bewältigen, das soll die Stadt richten?

Altenburg ist historisch – aber die Stadt ist kein Museum. Es ist schön, die sanierten Teil der Stadt zu sehen, das Kopfsteinpflaster und die historisch anmutende Beleuchtung. Eine lebendige Stadt muss aber auch abreißen dürfen. Man kann nicht in einer Stadt des 21. Jahrhunderts leben darin 19. Jahrhundert spielen. Das Alte zu bewahren, bedeutet nicht, auf das Neue zu verzichten.

Bild: © 2011 by rosinentexte.de

Zum Tag des offenen Denkmals: Die Schmidtsche Villa

der ausblick vom esszimmer aus - beinahe wie damals


Die Denkmäler, die sonst verschlossen sind, werden am 11. September auch in Altenburg geöffnet. Die Stadt beherbergt einige bereits gehobene Schätze, das eine oder andere Kleinod im Rohzustand und leider auch zahllose Gebäude, die zwar denkmalsgeschützt sind, aber einen erbärmlichen Eindruck hinterlassen.

Einige der Denkmäler, wie beispielsweise die Schmidtsche Villa, werden heute anders genutzt und sind deshalb nicht immer zugänglich. In diesem Gebäude befindet sich – nunmehr im fünften Jahr – die Freie Grundschule Altenburg.

Unter vielen anderen Gebäuden hat sich der Pflasterstolperer auch die Schmidtsche Villa angesehen. Über diese Villa ist im Internet noch wenig berichtet worden, was der Pflasterstolperer zum Anlass nehmen könnte, Ihnen etwas mehr darüber zu erzählen. Denn wie auch immer man über das Bürgertum des 19. Jahrhunderts denken mag, einige der Menschen damals besaßen eine Größe, die man heute oft vergeblich sucht, man denke nur an Robert Bosch oder eben an den Altenburger Edmund Schmidt. Jener war Zigarrenfabrikant und Reichstagsabgeordneter, und seienr Villa erbaut er auf einem riesigen Anwesen, das damals vor der Stadt lag. Dem Vernehmen nach schenkten es ihm die Schweigereltern zur Hochzeit. Edmund Schmidt hat für die Stadt Altenburg eine überragende Bedeutung, denn er war es, der die Initialzündung für den beliebten Stadtwald gab. Der Name des 1907 gegründeten „Herzog-Ernst-Wald-Vereins“ ist heute nicht mehr mit den Namen des Initiators verbunden.

Wie so viele andere bürgerliche Prachtbauten wurde auch die Schmidtsche Villa von den regierenden Sozialisten in der Ex-DDR einfach „genutzt“, sein Wert als historisches Denkmal aber nicht erkannt, weil bürgerliche Traditionen nach Auffassung des sogenannten „Arbeiter- und Bauernstaates“ nicht zum Kulturerbe des Volkes gehörten. So wurde insbesondere der prachtvolle Wintergarten abgerissen, und auch der Teich im angrenzenden Park wurde entfernt.

Seit März 1999 ist die Villa Eigentum der Dr. P. Rahn und Partner GmbH. Im Zeitraum von März 1999 bis Oktober 2000 wurde die Villa umfangreich saniert, sodass heute die grundlegende Bausubstanz sowie ein Teil des hochherrschaftlichen Lebens in der Villa anhand von Details wieder erkennbar ist.

Zum Tag des offenen Denkmals interessierten sich viele Altenburger für das Gebäude, in dessen Mitte der Speisesaal liegt, auf den man auch heute noch einen wunderschönen Blick durch den Garten auf die Stadt hat, beinahe so, als hätte sich seit dem 19. Jahrhundert nichts verändert. Heute beherbergt das Zimmer die Aula der Grundschule.

Bild: © 2011 by rosinentexte.de

Altenburger Ärzte und – und ihre „Schwestern“

Die Aufgabe des Arztes ist es, zu diagnostizieren, zu lindern und zu heilen. Die gesamte Organisation ihrer Praxis liegt hingegen in den Händen einiger Damen, die sich hier im Osten gerne mit „Schwester“ ansprechen lassen.

Mindestens ein Teil dieser Damen hat offenbar dies im Kopf: „Wie schütze ich meinen Arzt vor Patienten“. Dazu kommt dann noch: „Neue Patienten darf es gar nicht geben, weil sowieso nur alle Leute wegziehen – Leute, die hierher ziehen und hier leben wollen, gibt es nicht.“

Nun fragt sich natürlich, wie diese Einstellung, die den Damen ja von irgendwoher „eingeimpft“ sein muss, wohl herrühren mag. Ist es Ost-Mentalität? Sind darin Reste des Versorgungsstaates „DDR“ erkennbar? Ist es das persönliches Unvermögen, sich auf "Service" statt "Versorgung" einzustellen?

Im Grund eist die Frage müßig, denn diese Einstellung muss verschwinden, wenn man eine auf die Welt ausgerichtete Skat- oder gar Barbarossastadt sein will. Mit anderen Worten: Auch Arztpraxen tragen zum Ansehen einer Stadt bei. Etwas deutlicher gesagt: Wir sind in Altenburg/Thüringen nicht mitten im Busch von Mpumalanga, wo man froh sein muss, einen Arzt (udokotela) zu finden. Eine gewisse Zivilisation nach europäischem Standard darf man also voraussetzen.

Besonders viel Licht fällt dabei auf die Arztpraxis als Servicestation. Denn was der Altenburger gewohnt ist, ist für den Neubürger oder Touristen nicht akzeptabel – und wenn bedeutende Bürger (das sind Ärzte nun einmal) ihre Praxis nicht weltoffen führen, dann fällt das auf die Stadt als Ganzes zurück. Vielleicht sollte sich der Altenburger Gemeinderat einmal darum kümmern?

Partnersuche im Osten – wie ist es in Altenburg?

Zunächst zum Allgemeinen: In Altenburg werden von vornherein mehr Knaben als Mädchen geboren, wie an der Statistik der „unter Einjährigen“ erkennbar wird. 2009 hatte man bei der Einschulung erstmals eine etwa gleich große Zahl von Mädchen und Jungen, aber das Missverhältnis ist stets wieder da, wenn es um das Studium geht – ab 18 wandern offenbar mehr junge Frauen als junge Männer ab. Der Mangel an Frauen zeigt sich besonders im späten Heiratsalter, das für Akademiker typisch ist: Ab 30 wird das Missverhältnis eklatant. (Es wurden keine Zahlen über Singles verwendet, sondern nur Zahlen der Gesamtbevölkerung).

Wie fast überall in Deutschland nivelliert sich das Verhältnis der Bevölkerung in Altenburg gegen das 45. Lebensjahr – das ist sozusagen der „Breakpoint“ zwischen Frauen- und Männermangel.

Fragt sich, wie die Altenburger selber dies empfinden. Normalerweise gebären die Frauen in der Stadt ihre Kinder früh, mit deutlichen Schwerpunkten rund um das zwanzigste und das 30. Lebensjahr, sodass die Stadt von relativ jugendlichen Müttern bewohnt wird. Dies beweist aber nur, dass die attraktiven Frauen sich bereits Partner ausgesucht haben und nicht, dass die Altenburger mit dem Zustand zufrieden sind.

Zur allgemeinen Situation im Osten, insbesondere in Sachsen, lesen Sie bitte die „Freie Presse“ – und für diejenigen, die an der Partnersuche interessiert sind, bietet die „Liebepur“ kompetente Informationen zur Partnersuche – auch im Osten.

Statistikquelle: Stadt Altenburg
Liebepur-Stellungnahme zum Frauenmangel im Osten.
Freie Presse - Artikel über den Frauenmangel im Osten.

Altenburger Tourismus: Freundliches, zuvorkommendes Personal zählt

Ich schreibe Ihnen immer nur, wo ich gut gegessen habe und zuvorkommend behandelt wurde – oder sagen wir mal, wenigstens leidlich zuvorkommend. Gaststätten, Ladengeschäfte und Lokale, in denen ich schlecht behandelt wurde, kommen in diesem Journal namentlich nicht vor – sie werden anonymisiert.

Ganz generell lässt sich sagen: Schnippisches und selbstherrliches Personal werten auch ein gutes Lokal oder ein herausragendes Handelangebot ab. Es wäre sicher sinnvoll, wenn die Altenburgerinnen und Altenburger dies ein wenig berücksichtigen würden. Wer von Fremden und Einheimischen lebt, darf nicht einseitig den bereits bekannten, einheimischen Kunden und Gästen betont familiär gegenübertreten und den Fremden oberflächlich und leder gelegentlich leicht nassforsch.

Zu loben ist hier übrigens der Altenburger Markt – gleichbleibend freundliche Marktbeschicker, die auch bereitwillig Auskunft geben.

Wir haben keinen Pizzaofen – aber wir haben einen

In einem italienischen Lokal erwarte ich mindestens einen Menschen, der etwas von der italienischen Küche versteht, und wenn man dann gar noch Pizza backt, dann erwarte ich zweierlei: einen kompetenten Pizzabäcker und einen echten Pizzaofen.

Die Pizza, die ich bekam, war alles andere als eine Pizza – irgendein Teigfladen, der irgendwie belegt war – von Italienisch keine Spur und von Pizza keine Ahnung.

Mal ehrlich, Freunde der italienischen Küche: Muss das in Altenburg so sein? Kann man in einem Lokal, das angeblich “italienisch“ sein soll, nicht eine Pizza anbieten, die wie eine Pizza schmeckt und aussieht? Der Kellner erklärte mir übrigens freudig bewegt, man habe sehr wohl einen Pizzaofen, er sei aber automatisch. Na denn.

Ich habe inzwischen ein Lokal gefunden, in dem eine Pizza schmeckt und aussieht wie eine Pizza, keine Angst. Aber darüber berichte ich Ihnen ein andermal.

Freie Grundschule: Schüler gewinnen bundesweiten Wettbewerb

In der bundesweiten Wertung des Schülerwettbewerbs „Heureka“ erreichten gleich zwei Schüler der „Freien Grundschule Altenburg“ die begehrten Spitzenplätze: Mit 180 beziehungsweise 176 Punkten belegten sie die Plätze eins und zwei im Wettbewerb um das Weltwissen in der Rubrik „Weltkunde 2011“ der dritten Klassen.

Auch im Gesamtergebnis aller Schulen des Wettbewerbs „Heureka“ (Klasse Drei) erzielte die Freie Grundschule Altenburg einen hervorragenden zweiten Platz. Am Rande sei bemerkt, dass auch die Plätze drei und vier an Thüringer Schulen gingen.

In der Rubrik „Weltkunde“ wird Schulwissen mit aktuellem Wissen kombiniert. Schulisch gesehen finden sich hier die Fächer Geografie und Geschichte wieder, außerschulisch wird das aktuelle Weltgeschehen abgefragt.

Mit diesen Siegen ist die Freie Grundschule Altenburg auf dem richtigen Weg, und man kann deutlich erkennen: Nicht nur in dem musisch-künstlerischen Fächern sind die jungen Altenburger stark, auch im Weltwissen stehen sie an der Spitze ihrer Generation.