In Altenburg: Hot Club d’Allemagne und Gipsy Jazz
Zunächst einmal: Gipsy Swing gibt es so wenig wie „Zigeunerjazz“, aber der Begriff ist einfach nicht aus der ohnehin reichlich manipulierten Jazzgeschichte zu radieren.
Gibt es "Zigeunerjazz"?
Im Grunde war „Zigeunerjazz“ etwas ganz anderes – nämlich der erste eigenständige europäische Jazzstil, und im Grunde standen für ihn nur drei Namen. Der „Hot Club du France“ als Markenzeichen, der geniale Gitarrist und Komponist Django Reinhardt und der Geiger Stéphane Grappelli, der gemeinsam mit Reinhard für den eigenartigen Klang dieser Musik sorgte. Hinzu kamen noch zwei weitere Musiker, von denen einer die Gitarre und der andere den Bass spielte, die aber nur eine geringe Bedeutung für die Entwicklung dieser Musikrichtung hatten. Der „spezielle Klang“ entstand neben der ungewöhnlichen Kombination von Gitarre und Violine vor allem durch die veränderte Rhythmusgruppe – man verzichtete auf das Schlagzeug ebenso wie auf das (im Swing ansonsten bedeutende) Klavier.
Was heute als „Gipsy Jazz“ gespielt wird, ist zumeist ein Abklatsch des Ensembles des „Hot Club de France“, was am deutschen Publikumsgeschmack liegen mag. In Ungarn hingegen gibt es zahllose Weiterentwicklungen des Jazz durch bekannte Roma-Künstler, die jedoch zumeist recht ungewöhnlich klingen – zum Beispiel durch die Verwendung alter Roma-Instrumente wie dem Zymbal, durchaus aber auch durch Bläser und Schlagzeuger.
Das Konzert
Doch zurück nach Deutschland, um zum Konzert in Altenburg. Hier spielte der „Hotclub d’Allemagne“ teils traditionelle Reinhardt-Titel, teils Stücke, die im Swing an Popularität gewannen und teils Eigenkomposition. Soweit die Reinhardt-Titel betroffen waren, wurde schnell klar: Gitarrist Karl-Heinz Vogel beherrschte das dem Schöpfer dieser Musik nachempfundene Spiel meisterhaft und harmonierte dabei perfekt mit dem Geiger Thomas Prokein, der mit einer fünfsaitigen Violine auftrat. Dass beide mehr konnten, als den reinhardtschen Sound auf die Bühne zu bringen, bewiesen sie durch technisch brillant ausgeführte Eigenkompositionen.
Wie nicht anders zu erwarten, blieben die beiden „Rhythmusschaffer“ etwas im Hintergrund, was, wie bereits zuvor angedeutet, typisch für die Musik der damaligen Zeit war. Sie sollen nicht unerwähnt bleiben, denn auch sie sind Meister ihrer Instrumente: der Gitarristen Klaus Jacob und den Bassist Hendrik Bertram.
Ob reinhardsche Frühwerke oder die hohe Kunst, auf Violine und Gitarre swingenden Jazz und elektrisierende Weltmusik zu spielen – das Publikum im ausverkauften Teehaus zu Altenburg war überzeugt und spendende viel Beifall.
Gibt es "Zigeunerjazz"?
Im Grunde war „Zigeunerjazz“ etwas ganz anderes – nämlich der erste eigenständige europäische Jazzstil, und im Grunde standen für ihn nur drei Namen. Der „Hot Club du France“ als Markenzeichen, der geniale Gitarrist und Komponist Django Reinhardt und der Geiger Stéphane Grappelli, der gemeinsam mit Reinhard für den eigenartigen Klang dieser Musik sorgte. Hinzu kamen noch zwei weitere Musiker, von denen einer die Gitarre und der andere den Bass spielte, die aber nur eine geringe Bedeutung für die Entwicklung dieser Musikrichtung hatten. Der „spezielle Klang“ entstand neben der ungewöhnlichen Kombination von Gitarre und Violine vor allem durch die veränderte Rhythmusgruppe – man verzichtete auf das Schlagzeug ebenso wie auf das (im Swing ansonsten bedeutende) Klavier.
Was heute als „Gipsy Jazz“ gespielt wird, ist zumeist ein Abklatsch des Ensembles des „Hot Club de France“, was am deutschen Publikumsgeschmack liegen mag. In Ungarn hingegen gibt es zahllose Weiterentwicklungen des Jazz durch bekannte Roma-Künstler, die jedoch zumeist recht ungewöhnlich klingen – zum Beispiel durch die Verwendung alter Roma-Instrumente wie dem Zymbal, durchaus aber auch durch Bläser und Schlagzeuger.
Das Konzert
Doch zurück nach Deutschland, um zum Konzert in Altenburg. Hier spielte der „Hotclub d’Allemagne“ teils traditionelle Reinhardt-Titel, teils Stücke, die im Swing an Popularität gewannen und teils Eigenkomposition. Soweit die Reinhardt-Titel betroffen waren, wurde schnell klar: Gitarrist Karl-Heinz Vogel beherrschte das dem Schöpfer dieser Musik nachempfundene Spiel meisterhaft und harmonierte dabei perfekt mit dem Geiger Thomas Prokein, der mit einer fünfsaitigen Violine auftrat. Dass beide mehr konnten, als den reinhardtschen Sound auf die Bühne zu bringen, bewiesen sie durch technisch brillant ausgeführte Eigenkompositionen.
Wie nicht anders zu erwarten, blieben die beiden „Rhythmusschaffer“ etwas im Hintergrund, was, wie bereits zuvor angedeutet, typisch für die Musik der damaligen Zeit war. Sie sollen nicht unerwähnt bleiben, denn auch sie sind Meister ihrer Instrumente: der Gitarristen Klaus Jacob und den Bassist Hendrik Bertram.
Ob reinhardsche Frühwerke oder die hohe Kunst, auf Violine und Gitarre swingenden Jazz und elektrisierende Weltmusik zu spielen – das Publikum im ausverkauften Teehaus zu Altenburg war überzeugt und spendende viel Beifall.
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