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Kinderbetreuung in Awo-Kitas: 45 Prozent Steigerung für nichts?

Wie aus einer Information der OVZ hervorgeht, steigen die Kita-Gebühren bei der Arbeiterwohlfahrt erheblich – und zwar von bisher 110 Euro monatlich auf jetzt 160 Euro monatlich, entsprechend 1920 Euro jährlich. In Prozenten ausgedrückt sind dies gegen 45 Prozent.

Dies alles geschah angeblich aus „wirtschaftlichen Gründen“ - doch fragt der Pflasterstolperer: aus wessen wirtschaftlichen Erwägungen? Kann es denn sein, dass der Platz in der Kindertagesstätte in Altenburg mit an der Spitze der ostdeutschen Gemeinden steht und nun schon nahezu an die ebenfalls fast unhaltbaren Leipziger Verhältnisse herankommt (2426 Euro pro Jahr)? Im Jahr 2010 „glänzte“ die Stadt Cottbus bereits dadurch, auf Platz 97 bei hundert ausgewählten Städten zu stehen – damals mit 1572 Euro pro Jahr. Der Altenburger Betreuungsbeitrag steht also in keinem Verhältnis mehr zur Größe und Attraktivität der Stadt.

Wie bitte kann verantwortet werden, dass die Bürger der Stadt Altenburg in dieser Weise vor den Kopf gestoßen werden? Jeder Euro, den die Awo zusätzlich einnimmt, muss ja anderwärts eingespart oder zusätzlich verdient werden. Kann sich das die Altenburger Gesellschaft leisten, eine Umverteilung des Einkommens zugunsten der Awo auf diese Weise zuzulassen? Es ist ein Wunder, dass sich niemand diese Frage stellt. Um alleine das Mehreinkommen für eine Erhöhung von 50 Euro zu erzielen, muss eine Familie einen Bruttoeinkommenszuwachs von gegen 80 Euro mehr verdienen – und das ist für viele Familien eine Menge Geld.